Der nach Demonstrationen in Kuba inhaftierte Deutsche Luis Frómeta Compte sitzt inzwischen seit 1000 Tagen im Gefängnis. Seine in Dresden lebende Tochter Janie Frómeta veröffentlichte am Freitag in sozialen Medien Bilder verschiedener Menschen, die unter der Kennung #freeluis die Freilassung des 61-Jährigen fordern. "Unsere Herzen sind zerbrochen", schrieb sie. "Schon (seit) 1000 Tagen fehlst du uns hier".
Der Deutsch-Kubaner Frómeta Compte ist einer von Hunderten Menschen, die in dem sozialistischen Karibikstaat wegen ihrer Teilnahme an Massenprotesten im Juli 2021 inhaftiert wurden. Er war zu Besuch bei Angehörigen in der Hauptstadt Havanna, filmte eine Demonstration mit dem Handy, wurde festgenommen und wegen Aufruhrs zu 15 Jahren Haft verurteilt. Sein Schwager Aldo Delgado sitzt eine fünfjährige Haftstrafe ab, nachdem er laut der Familie in einem Gerichtsprozess hinter verschlossenen Türen für ihn ausgesagt hatte.
Frómeta Compte war 1985 als Gastarbeiter nach Dresden gezogen. Er leidet nach Angaben seiner Familie physisch wie psychisch unter den schlechten Haftbedingungen. Vergangenen November sei er von Mitgefangenen angegriffen und schwer verletzt worden. Eine konsularische Betreuung wird ihm verwehrt.
Seit den historischen Demonstrationen vom Juli 2021 kommt es in Kuba vereinzelt zu Protesten - meist wegen Lebensmittelknappheit und häufiger stundenlanger Stromausfälle, es wird aber auch "Freiheit" gerufen. Zuletzt gingen im März unter anderem in der zweitgrößten Stadt des Landes, Santiago de Cuba, Dutzende Menschen auf die Straße. Nach Darstellung der Regierung steckten "Terroristen in den USA" dahinter, die Unruhe stiften wollten.
Einem Bericht vom Donnerstag zufolge wurden nach den neuen Protesten mindestens 24 Menschen verhaftet. Laut dem Bericht der Organisation Prisoners Defenders in Madrid gibt es in dem Inselstaat, wo einzig die Kommunistische Partei zugelassen ist, inzwischen 1092 politische Gefangene. © dpa
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