Ermittler sind mit Durchsuchungen gegen Mitglieder einer mutmaßlichen Schleuserbande in Sachsen vorgegangen.
Ein Verdächtiger wurde festgenommen, wie die Bundespolizei in Halle am Donnerstag mitteilte. Zudem wurden drei Durchsuchungsbeschlüsse in Görlitz und Leipzig vollstreckt.
Die Ermittlungen richten sich demnach gegen zwei 23 und 24 Jahre alte Iraker sowie eine 21-jährige deutsche Staatsangehörige. Sie sollen mit weiteren Tatverdächtigen in mindestens fünf Fällen die Einschleusung von mindestens 174 Menschen organisiert haben.
Auf den Ladeflächen von angemieteten Kleintransportern oder Lastwagen sollen die Geschleusten ungesichert und unter lebensgefährdenden Umständen ohne Stopp von der Slowakei durch Polen nach Deutschland transportiert worden sein. In Deutschland wurden die Migranten an verschiedenen Orten abgesetzt. Die mutmaßliche Bande soll sich durch die von den Geschleusten gezahlten Geldsummen eine erhebliche Einnahmequelle verschafft haben.
Die Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung in Halle in Sachsen-Anhalt ermittelt im Auftrag der Staatsanwaltschaft im sächsischen Görlitz wegen des Verdachts des banden- und gewerbsmäßigen Einschleusens von Ausländern in Tateinheit mit lebensgefährdendem Einschleusen von Ausländern.
Auslöser war ein Schleuserfall im vergangenen August, bei in Bautzen in Ostsachsen mehrere Gruppen syrischer Migranten aufgegriffen wurden. Ein 50-jähriger mutmaßlicher Schleuser wurde festgenommen. Damals fand die Polizei außerdem Beweismittel wie mehrere Smartphones, Datenträger und gefälschte Dokumente. © AFP
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