Mit einem Großaufgebot haben die Einsatzkräfte den Moorbrand bekämpft, mit Erfolg. Der Katastrophenfall wurde nun aufgehoben. Die Evakuierung angrenzender Orte droht nicht mehr. Gelöscht aber ist der seit Wochen schwelende Brand noch nicht.
Im Fall des seit mehr als drei Wochen schwelenden Moorbrandes in Niedersachsen hat der Landkreis Emsland den Katastrophenfall aufgehoben. Die Einsatzkräfte hätten den Brand zunehmend eingedämmt, sagte Landrat Reinhard Winter am Donnerstag. Ein Übergreifen des Brandes auf angrenzende Gemeinden drohe nicht mehr.
Der Katastrophenfall war vor einer Woche ausgerufen worden, weil durch Wind und Funkenflug befürchtet worden war, dass die Flammen angrenzende Wälder und Siedlungen in Gefahr bringen könnten. Rund 1.600 Einsatzkräfte waren zum Bekämpfen des Brandes zusammengezogen worden.
Normalität kann wieder einziehen
Wie ein Mitarbeiter des niedersächsischen Innenministeriums in Hannover bei der Sitzung des Innenausschusses des Landtags mitteilte, zeigten alle Messungen im Umfeld des Brandes bislang kein Überschreiten von Grenzwerten, die auf eine akute Gesundheitsgefahr hindeuten würden.
Die Messdaten sollten kurzfristig veröffentlicht werden, hieß es bei der Sitzung. Die Rauchfahne des Moorbrandes war zeitweise bis zu 100 Kilometer weit über den Nordwesten Deutschlands bis nach Bremen gezogen. Der Brand auf dem Schießgelände war Anfang des Monat durch einen Raketentest der Bundeswehr ausgelöst worden.
"Nach intensiver fachlicher Beratung mit den verantwortlichen Stellen der Bundeswehr und des niedersächsischen Innenministeriums habe ich mich entschieden, den Katastrophenfall aufzuheben", teilte Landrat Winter am Donnerstagmorgen mit. "Mit Blick auf das aktuelle Brandgeschehen und den Löscheinsatz auf dem Gelände der Bundeswehr können wir derzeit ein Evakuierungsszenario für unsere emsländischen Gemeinden ausschließen – und weitgehende Normalität kann wieder in das öffentliche Leben einziehen."
Moorbrand ist noch nicht gelöscht
Die Bundeswehr habe wichtige Fortschritte bei der Brandbekämpfung gemacht, insbesondere in dem an das Kreisgebiet grenzenden Gelände. Deshalb habe sich das Gefahrenpotenzial deutlich verringert, betonte der Landrat.
Der Moorbrand sei aber noch nicht gelöscht und die örtlichen Kreisfeuerwehren hielten sich weiterhin kurzfristig für Einsätze bereit.
Unterdessen behinderte Sabotage die Arbeit der Feuerwehrkräfte. "Es ist wieder ein Feuerwehrschlauch beschädigt worden", sagte der Bundeswehr-Brandchef Andreas Sagurna. Es sei ein Schlauch direkt an der Kupplung eingeschlitzt worden. Über mögliche Täter wolle er nicht spekulieren.
"Ich finde es nur unfair gegenüber den Helfern." Bereits am Vortag hatte die Bundeswehr einen möglichen Sabotage-Fall gemeldet. An Wasserschläuchen wurde ein Defekt festgestellt. Die Feldjäger wollten das Gelände engmaschiger bewachen.
Der Landrat dankte allen Einsatzkräften und Beteiligten für die geleistete Arbeit und das unermüdliche Engagement. Zudem unterstrich er das besonnene Verhalten der Einwohner der angrenzenden Ortschaft Stavern sowie das große Verständnis der Bevölkerung, die zum Teil durch Rauch oder Brandgeruch sowie durch die Unterbringung der Einsatzkräfte besonders betroffen war. © dpa
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