Beim Kampf gegen den Klimawandel sieht der Deutsche Ethikrat zunächst den Staat in der Verantwortung - aber auch jeden Einzelnen.
"Eine moralische Kritik an Entscheidungen im Bereich der privaten Lebensführung und des Konsums ist kein Ersatz für notwendige politische Maßnahmen", schreibt der Rat in einer am Mittwoch in Berlin veröffentlichten Stellungnahme zum Thema Klimagerechtigkeit.
Bei Fragen der Klimagerechtigkeit geht es darum, wie der Umgang mit dem Klimawandel möglichst gerecht zu gestalten ist, und zwar sowohl mit Blick auf die Folgen der Erderwärmung als auch die Kosten oder Belastungen, die der Kampf gegen die Erderhitzung mit sich bringen kann.
"Lasten und Pflichten im Kampf gegen den Klimawandel sollten so verteilt werden, dass möglichst alle Menschen jetzt und in Zukunft die Mindestvoraussetzungen für ein gutes und gelingendes Leben erreichen können", schreibt der Ethikrat in einer Mitteilung zur Stellungnahme. "Die Bedürfnisse von Menschen, die davon noch am weitesten entfernt und am stärksten vom Klimawandel belastet sind, sollten dabei vorrangig berücksichtigt werden."
Drei Mitglieder distanzierten sich mit einem Sondervotum teilweise von den Schlussfolgerungen des Ethikrats. Der Deutsche Ethikrat ist ein unabhängiges, derzeit 24-köpfiges Gremium, das die Bundesregierung und den Bundestag berät und gesellschaftliche Diskussionen fördern soll. Er befasst sich mit ethischen, gesellschaftlichen, naturwissenschaftlichen, medizinischen und rechtlichen Fragen. Die Mitglieder sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Vertreter von Verbänden. © dpa
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