Das Winterwetter macht vielen Regionen Deutschlands zu schaffen. Auf Straßen und Autos bilden sich Eisschichten, und an Deutschlands größtem Airport können zeitweise keine Flugzeuge mehr starten.
Meteorologen warnten vor einer teils extremen Unwetterlage: Schnee und Glatteis haben am Mittwoch vor allem in der Mitte und im Süden Deutschlands den Alltag beeinträchtigt. Straßen und Gehwege waren gefährlich rutschig. Teils blieben Schulen geschlossen oder verzichteten zumindest auf Präsenzunterricht. Am Frankfurter Flughafen starteten wegen Eisregens zeitweise keine Flugzeuge. Das Winterwetter bremste auch den Bahnverkehr in Teilen Deutschlands aus. Im Nahverkehr wurde vielerorts der Busbetrieb gestoppt, und auf geparkten Autos bildeten sich mancherorts dicke Eisschichten. In der Eifel gab es auf glatter Straße einen Toten.
Mit Blick auf extremes Glatteis gab der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Mittwochabend Entwarnung. "Zum Wochenende können wir uns dann verbreitet auf kaltes Winterwetter mit Sonnenschein freuen", hieß es.
Wetterdienst empfiehlt: Autofahrten vermeiden
Wegen der Gefahr teils extremen Glatteises und auch wegen Schneefalls hatte der Wetterdienst für viele Regionen in der Mitte und im Süden Deutschlands Unwetterwarnungen herausgegeben, von Autofahrten wurde teils abgeraten. Bei einem Unfall auf glatter Straße kam am Mittwoch ein Transporterfahrer in der Eifel ums Leben. Der 34-Jährige sei bei Bauler (Rheinland-Pfalz) in einer Kurve mit seinem Fahrzeug von der Straße abgekommen und gegen einen Baum geprallt, teilte die Polizei in Bitburg mit. Der Mann starb noch an der Unfallstelle.
Allein im Saarland zählte die Polizei gegen Mittag bereits mehr als 100 Verkehrsunfälle. Auf der vereisten A8 bei Karlsbad im Landkreis Karlsruhe in Baden-Württemberg kam eine Fahrerin mit leichten Verletzungen davon, als sie die Kontrolle über ihr Auto verlor und sich der Wagen überschlug.
In Rheinland-Pfalz meldete die Polizei Trier einen Stau auf der A64, weil das Nachbarland Luxemburg keinen Schwerverkehr mehr hereinließ - die Lastwagen stauten sich und wurden auf Parkplätze umgeleitet. Das Winterwetter machte auch der Grenzregion in Frankreich zu schaffen. Im Elsass und in Lothringen gab es Unfälle und Verkehrsbehinderungen, auf Hauptverkehrsachsen galt ein Fahrverbot für Lastwagen.
Auch mit Blick auf die Verkehrslage blieben mancherorts die Schulen geschlossen, zum Beispiel in Darmstadt. Man wolle die Schülerinnen und Schüler auf dem Schulweg keinen unnötigen Gesundheitsgefahren aussetzen und auch das Verkehrsaufkommen in der Stadt reduzieren, "um die Lage für Feuerwehr, Rettungsdienste und Krankenhäuser zu entschärfen", hatte die Stadt erklärt.
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Flugzeugstarts ausgesetzt und ICE-Tempo gedrosselt
Auch der Luftverkehr war beeinträchtigt. Wegen Eisregens waren Flugzeugstarts am größten deutschen Airport in Frankfurt am Mittwochmittag vorübergehend ausgesetzt worden. Der Betreiber Fraport hatte dies damit begründet, dass die Maschinen wegen anhaltenden Eisregens vor dem Start nicht mehr sicher enteist werden könnten. Ohnehin waren in Frankfurt bereits Hunderte Flüge annulliert worden.
Angesichts nachlassender Niederschläge konnten vom Frankfurter Flughafen dann seit Mittwochnachmittag wieder einzelne Maschinen abheben. Dadurch dürfte sich die Situation bei den verfügbaren Parkpositionen voraussichtlich etwas entschärfen, sagte ein Fraport-Sprecher der dpa.
Winterwetter bremst Bahnverkehr aus
Auch der Bahnverkehr in Teilen Deutschlands wurde stark behindert. Es komme zu Verspätungen und Ausfällen im Regional- und Fernverkehr, teilte eine Sprecherin der Deutschen Bahn (DB) am Nachmittag mit. Auch der Bus- und Schienersatzverkehr sei in einigen Regionen wegen der Glatteisbildung stark eingeschränkt. Die Bahn begrenzte vorsorglich die Höchstgeschwindigkeit ihrer ICE-Züge für Mittwoch auf Tempo 200. Dadurch gebe es bundesweit weitere Beeinträchtigungen. Etliche ICE-Verbindungen von Frankfurt beziehungsweise Stuttgart nach Paris fielen ganz aus.
Auf Unwetterlage folgt "bestes Ski- und Rodelwetter"
Grund für die Unwetterlage war dem DWD zufolge eine scharfe Luftmassengrenze über der Mitte Deutschlands, die kalte Luft im Norden von sehr milder Meeresluft im Süden trenne. Bis Donnerstag rechnete der Wetterdienst mit einer Entspannung.
In der Nacht sollte sich den Meteorologen zufolge die Luftmassengrenze samt Niederschlägen nach Süden verlagern, so dass der gefrierende Regen in den mittleren Landesteilen allmählich in Schnee übergeht. Im Tagesverlauf sollen die Niederschläge auch im Süden wieder in Schnee übergehen. "Im Norden und der Mitte setzt sich vermehrt die Sonne durch und wir können uns in den zentralen Mittelgebirgen auf bestes Ski- und Rodelwetter freuen", hieß es.
Wintersportler werden es gerne hören - zum Beispiel in den Wintersportgebieten im Sauerland. In den vergangenen kalten Tagen hätten die Schneekanonen etwa in Winterberg schon viel technischen Schnee produzieren können. Wenn jetzt noch Naturschnee dazukomme, sei das optimal für die Pisten, teilte das Skiliftkarussell Winterberg mit. "Die Bedingungen könnten kaum besser sein." (dpa/br)
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