Weil er einem 66-Jährigen in Herne vor vier Monaten Penis und Hoden abgetrennt haben soll, sitzt ein nahes Familienmitglied wegen versuchten Mordes in Untersuchungshaft. Angaben zum Motiv des 32-Jährigen aus Dortmund machte die Polizei unter Verweis auf die laufenden Ermittlungen zunächst nicht, wie ein Polizeisprecher am Mittwoch sagte.
Ende Februar war der 66-Jährige in seinem Haus in der Ruhrgebietsstadt verstümmelt aufgefunden worden. Das anhaltende Bellen seines Hundes in der Nacht auf den 27. Februar hatte die Aufmerksamkeit der Nachbarn erregt. Durch die Feuerwehr ließ die Polizei die Tür öffnen, weil Stöhngeräusche zu vernehmen waren, und fand den lebensbedrohlich verletzten Mann.
Das Verbrechen hatte die Polizei zunächst vor ein Rätsel gestellt: Der 66-Jährige hatte unmittelbar nach Tat keine schlüssigen Angaben zur Tat machen können und war danach lange nicht vernehmungsfähig, wie die Polizei damals berichtete. Auch die abgetrennten Genitalien oder ein Tatwerkzeug waren damals nicht gefunden worden.
Wie Polizei und Staatsanwaltschaft dann am Dienstag mitteilten, führten umfangreiche Ermittlungen nun zur Festnahme des 32-jährigen Mannes aus Dortmund. Es handele sich dabei um einen nahen Familienangehörigen. In welchem Verwandtschaftsverhältnis die beiden zueinander stehen, wurde zunächst nicht berichtet.
Der 32-Jährige sei durch einen DNA-Spurenabgleich ins Visier der Ermittler geraten. Ein Haftrichter setzte den bereits vorab beantragten Haftbefehl wegen versuchten Mordes und schwerer Körperverletzung in Vollzug. Die Ermittlungen zu den Hintergründen dauerten an, hieß es. © dpa
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