Wegen Steuerhinterziehung wurde er bereits verurteilt. Deswegen sitzt Alfons Schuhbeck in Haft. Nun werden ihm weitere Vergehen zur Last gelegt.

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Die Staatsanwaltschaft München I hat gegen den bereits im Gefängnis sitzenden Fernsehkoch Alfons Schuhbeck eine weitere Anklage erhoben. Dem 75-Jährigen werden Insolvenzverschleppung, Betrug und Subventionsbetrug in zahlreichen Fällen vorgeworfen, wie die Ermittlungsbehörde am Mittwoch mitteilte.

Die neuen Vorwürfe beziehen sich unter anderem auf die Coronapandemie, in der Schuhbeck unberechtigt staatliche Hilfen in Höhe von rund 460.000 Euro kassiert haben soll. Der Star-Koch, der eine Vielzahl an Betrieben in einer Unternehmensgruppe führte, soll für neun seiner Unternehmen einen Insolvenzantrag nicht oder verspätet gestellt haben, obwohl der jeweilige Betrieb bereits zahlungsunfähig war.

Außerdem soll Schuhbeck im großen Stil Sozialversicherungsbeiträge nicht oder verspätet abgeführt haben. So soll er in 212 Fällen 260.000 Euro Beiträge an gesetzliche Krankenkassen gar nicht bezahlt und in 267 Fällen rund 700.000 Euro nicht fristgerecht bezahlt haben.

Ende Juni 2024 war bekannt geworden, dass erneut gegen Schuhbeck ermittelt wurde. Die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Anne Leiding, bestätigte damals entsprechende Medienberichte.

Schuhbeck sitzt wegen Steuerhinterziehung in Haft

Im vergangenen Jahr hatte Schuhbeck seine Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung angetreten. Das Landgericht München I hatte ihn zu drei Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt. Es war überzeugt, dass er 2,3 Millionen Euro Steuern hinterzogen und mehr als 1.000 Mal in die Kasse von zwei seiner Restaurants gegriffen hat, um Geld verschwinden zu lassen. Er gab zu, dazu ein Computerprogramm genutzt zu haben, das ein Angestellter in seinem Auftrag erstellt hatte.

Zunächst saß Schuhbeck in der Justizvollzugsanstalt Landsberg am Lech ein und inzwischen in einer Außenstelle der JVA im Andechser Ortsteil Rothenfeld.

Dass er dorthin verlegt wurde, war lange die letzte offiziell bestätigte Nachricht über seine Situation nach Haftantritt. Die "Bild"-Zeitung berichtete damals, Schuhbeck bekomme Freigang und dürfe die JVA zeitweise verlassen. Weder die JVA-Leitung noch Schuhbecks Anwalt wollten sich danach dazu äußern, wie der frühere Star-Koch dort lebt und wie seine Situation ist. (dpa/AFP/bearbeitet von ank)

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