Die verheerenden Brände in Los Angeles gelten laut Feuerwehr als eine der zerstörerischsten Naturkatastrophen in der Geschichte der Stadt. Bereits tausende Hektar Land und zahlreiche Luxusvillen wurden dabei zerstört.

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Die Brände, die seit Tagen vor allem im Viertel Pacific Palisades in Los Angeles wüten, sind nach Angaben der Feuerwehr "eine der zerstörerischsten Naturkatastrophen" in der Geschichte der Millionenmetropole an der US-Westküste. Allein in Pacific Palisades seien bisher rund 6900 Hektar Fläche verbrannt, sagte die Leiterin der Feuerwehrbehörden der Stadt, Kristin Crowley, am Donnerstag.

Drei der fünf großen Feuer sind weiterhin völlig außer Kontrolle. Besonders besorgniserregend ist die Prognose, dass die zunächst nachlassenden starken Winde am Donnerstagnachmittag (Ortszeit) wieder zunehmen könnten. Dies könnte die Flammen erneut anfachen und die Löscharbeiten weiter erschweren.

Genaue Zahl der Toten bisher unklar

Die Behörden im Großraum Los Angeles äußern sich derzeit zurückhaltend zur genauen Zahl der Todesopfer der verheerenden Brände in der Region. "Ich möchte mehr Vertrauen in die genauen Informationen haben, die ich erhalte", sagte Sheriff Robert Luna vom Bezirk Los Angeles auf die Frage eines Journalisten.

Er betonte: "Was wir jetzt tun, ist, alles gründlich zu überprüfen. Sie müssen die Dringlichkeit und die chaotische Lage verstehen, mit der wir es zu tun haben. Wir stecken immer noch mittendrin."

US-Medien hatten zuvor unter Berufung auf Luna von mindestens fünf Todesopfern berichtet. Der Sheriff äußerte sich dazu nun vorsichtiger: "Da geht es um die Familien von jemandem. Um jemanden, der geliebt und um den sich gesorgt wurde. Ich möchte also sichergehen, dass unsere Informationen zuverlässig sind."

Luna zeigte sich zugleich besorgt, dass die Zahl der Todesopfer weiter steigen könnte: "Ich hoffe, ich liege falsch, aber ich glaube, sie wird steigen."

Hartes Vorgehen gegen Plünderer

Die Behörden kündigten zugleich ein hartes Vorgehen gegen Plünderer an. "Mitten in der Notlage haben wir alle gesehen, wie Menschen in gefährdeten Gebieten in Häuser eingebrochen sind und diese geplündert haben. Das ist schlichtweg inakzeptabel", sagte Kathryn Barger vom Verwaltungsbezirk Los Angeles. Die Polizei habe bei ihrem Vorgehen gegen Plünderer bereits 20 Menschen festgenommen.

In Richtung der Plünderer fügte Barger an: "Ich verspreche Ihnen, dass Sie zur Rechenschaft gezogen werden. Schande über diejenigen, die unsere Bewohner in dieser Krisenzeit überfallen."

Rund um Los Angeles sind seit Dienstag insgesamt fünf große Brände ausgebrochen, die durch starken Wind mit Geschwindigkeiten von bis zu 160 Stundenkilometern weiter angefacht wurden und sich explosionsartig ausbreiteten. Mindestens fünf Menschen kamen nach jüngsten Angaben der Feuerwehr ums Leben, rund 2000 Gebäude wurden demnach von den Flammen vernichtet.

Brände in Kalifornien
Das Palisades-Feuer brennt auf einem Grundstück am Strand. © dpa / Etienne Laurent/FR172066 AP/AP/dpa

Schäden werden auf über 50 Milliarden Euro geschätzt

Angesichts der in der Gegend herrschenden Trockenheit hatte die Feuerwehr nicht genug Wasser für die Löscharbeiten - und auch nicht genug Personal.

Allein in dem noblen, am Nordwestrand von Los Angeles gelegenen Pacific Palisades brannten rund tausend Gebäuden nieder, darunter Luxusvillen im Millionenwert von Filmstars und anderen Prominenten. Die Schäden wurden vom Wetter-Onlinedienst Accu Weather auf 57 Milliarden Dollar (55 Milliarden Euro) geschätzt. (afp/dpa/bearbeitet von fra)

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