Nach fast einem Jahrzehnt ist am Samstag erstmals wieder ein Flugzeug von Libyen aus nach Italien gestartet.
Trotz der EU-Sperre gegen libysche Fluggesellschaften flog eine Maschine der privaten Fluglinie Medsky vom Flughafen Mitiga in Tripolis am Samstag zum Flughafen Fiumicino in Rom, wie AFP-Journalisten beobachteten und die libyschen Behörden mitteilten.
Die im Jahr 2022 gegründete Fluggesellschaft bietet wöchentlich zwei Flüge von Libyen in die italienische Hauptstadt an. Die international anerkannte libysche Regierung in Tripolis erklärte im Onlinenetzwerk Facebook, die Wiederaufnahme der Flüge finde im Rahmen der "intensiven Bemühungen" der libyschen Seite um eine Aufhebung des EU-Embargos gegen die zivile Luftfahrt in Libyen statt.
Italien ist nun nach Malta das zweite EU-Land, das die Flugverbindungen mit Libyen wieder aufgenommen hat. Zuvor waren die Libyer gezwungen, bei einem Flug nach Europa auf Flughäfen in Tunesien, Ägypten oder der Türkei auszuweichen.
In Libyen herrscht seit dem Sturz von Machthaber Muammar al-Gaddafi 2011 Gewalt, bewaffnete Milizen und ausländische Söldner bekämpfen sich. Die von der UNO anerkannte Übergangsregierung in der Hauptstadt Tripolis im Westen ringt mit einer von dem mächtigen General Chalifa Haftar unterstützten Gegenregierung im Osten um die Macht.
2014 hatten überwiegend islamistische Milizen zeitweise die Kontrolle über Tripolis gewonnen; bei den Kämpfen war der internationale Flughafen der Hauptstadt fast vollständig zerstört worden. Die EU-Länder unterbrachen daraufhin ihre Flugverbindungen mit Libyen und verboten libyschen Fluggesellschaften das Überfliegen des EU-Flugraums. Alle Regierungen in Libyen haben seither vergeblich versucht, die EU-Sperre wieder aufheben zu lassen. © AFP
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