- Er war leidenschaftlicher Fotograf, Sammler und Ausstellungsmacher: F.C. Gundlach.
- Jetzt ist der Gründer des Hauses der Photographie in Hamburg mit 95 Jahren gestorben.
F.C. Gundlach, einer der bedeutendsten Modefotografen der deutschen Nachkriegszeit, ist tot. Der leidenschaftliche Sammler und Ausstellungsmacher starb im Alter von 95 Jahren in Hamburg, wie eine Sprecherin der Elbschloss Residenz, wo Gundlach zuletzt lebte, am Sonntag bestätigte. Nach Angaben seiner Stiftung starb Gundlach bereits am Freitag.
Neben Models traten auch zahlreiche Stars wie Cary Grant,
Gundlach widmete sein ganzes Leben der Fotografie
F.C. Gundlach (eigentlich Franz Christian) wurde 1926 im hessischen Heinebach geboren. Nach dem Schulabschluss lernte er das Handwerk auf einer privaten Fotografie-Schule in Kassel.
Bis 1952 arbeitete er als Assistent und ließ sich danach als freischaffender Fotograf nieder. Gundlachs Bilder der Anfangszeit waren bestimmt von der Atmosphäre der Metropole Paris, später wandte er sich vom Schwarzweiß-Realismus ab und wurde zum Star der westdeutschen Modefotografie.
Ende der 1960er Jahre wechselte Gundlach die Seiten und gründete in Hamburg das Dienstleistungsunternehmen "Professional Photo Service" (PPS), das Fachlabors und Studios betrieb.
Später kam die "PPS-Galerie F.C. Gundlach" dazu, die erste reine Fotogalerie in Deutschland. Hier zeigt er internationale Fotostars wie Irving Penn, Richard Avedon, Robert Mapplethorpe, Martin Kippenberger, Nan Goldin und Wolfgang Tillmans.
Gundlach wurde zum Sammler und Ausstellungsmacher
Anfang der 1990er Jahre verkaufte Gundlach sein Imperium und wurde zum leidenschaftlichen Sammler und Ausstellungsmacher. Sein Engagement als Ausstellungsmacher gipfelte 1999 in der ersten "Triennale der Fotografie" in Hamburg, einem in Deutschland bis dahin einmaligen Projekt.
Im großen Rahmen präsentierten Museen, Galerien und öffentliche Ausstellungsorte eine umfassende Retrospektive über die Geschichte der Fotografie mit all ihren Spielarten. Zudem engagierte er sich jahrzehntelang in der Nachwuchsförderung.
Im Jahr 2000 übertrug Gundlach seine Sammlung in eine Stiftung, die als Dauerleihgabe 2005 im Haus der Photographie in den Hamburger Deichtorhallen ihre Heimat fand.
Von 2003 bis 2005 war Gundlach Gründungsdirektor des Hauses der Photographie, das ihn 2008 mit einer großen Retrospektive ehrte.
Im Jahr 2012 wurde Gundlach mit dem Henri-Nannen-Preis für sein publizistisches Lebenswerk ausgezeichnet. Aktuell zeigt seine Stiftung die Ausstellung "F.C. Gundlach at Work" in der Elbschloss Residenz Hamburg. (dpa/ari)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.