Der Alkoholkonsum in Frankreich ist weiter rückläufig, wobei Frauen in manchen Altersgruppen häufiger trinken als früher. Nach einer von den Gesundheitsbehörden am Dienstag in Paris vorgelegten Studie sank der Jahreskonsum von Alkohol bei Menschen ab 15 Jahren zwischen 2017 und 2021 von 11,7 auf 10,5 Liter.
Gerade der Weinkonsum lasse nach, angetrieben durch einen Wandel kultureller Gewohnheiten sowie Kampagnen gegen den Alkoholkonsum, hieß es. Junge Leute greifen nach der Studie zwar seltener zum Glas als ältere, dafür betrinken sie sich bei diesen Gelegenheiten häufiger.
Der Anteil der Menschen, die wöchentlich oder täglich Alkohol trinken, sank in Frankreich bei Männern ab 55 Jahren und bei Frauen ab 45 Jahren. Allerdings gaben Frauen zwischen 35 und 44 Jahren häufiger als früher an, wöchentlich Alkohol zu trinken und sich dabei teils auch regelmäßig zu betrinken. Männer sowie Frauen zwischen 25 und 34 Jahren betranken sich nach den für die Studie erfassten Angaben 2021 etwas seltener als noch 2017. Verbreiteter ist der Alkoholkonsum demnach, und zwar auch bei Frauen, in Südwestfrankreich und der Loire-Gegend, wo sich wichtige Weinbauregionen befinden.
Dafür, dass Frauen beim Alkoholkonsum mit den Männern zunehmend aufschließen, sehen die Gesundheitsbehörden verschiedene Gründe. So seien Frauen stärker als früher in den Arbeitsmarkt eingebunden, heirateten später und bekämen später Kinder. Außerdem arbeiteten Frauen zunehmend auch in einem traditionell männlichen Umfeld und übernähmen einen dort üblichen Umgang mit Alkohol, sei es, um sich zu integrieren oder um Stress zu bekämpfen. Die Alkoholindustrie habe diesen Trend erkannt und nehme die weibliche Kundschaft mit einem aggressiven Marketing ins Visier. © dpa
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