Im Schweizer Kanton Graubünden ist es erneut zu einem Muren-Abgang gekommen. Das berichtet der Nachrichtensender "n-tv".
Im kleinen Ort Bondo im Schweizer Kanton Graubünden ist es erneut zu einer Schlammlawine gekommen. Das bestätigte die Kantonspolizei Graubünden.
TV-Bilder des Nachrichtensenders "n-tv" zeigen, wie sich die Mure durch die kleine Ortschaft schiebt.
Alle Rettungskräfte, die oben im Gebirge noch nach den acht Vermissten suchten, seien rechtzeitig in Sicherheit gebracht worden, sagte eine Sprecherin. Geologen hatten weitere Verschiebungen im Gestein erwartet und davor gewarnt.
Unklar ist bislang, ob der Ursprung der Schlammlawine ebenfalls der 3.369 Meter hohe Piz Cengalo ist, von dem sich bereits gestern eine verheerende Lawine aus Steinen und Geröll gelöst hatte.
Seither werden acht Wanderer, darunter Deutsche, Schweizer und Österreicher vermisst.
Suche nach Vermissten läuft weiter - Hoffnung schwindet
Die Überlebenschancen seien aber laut Einschätzung der Polizei gering. "Da sucht man jeden begehbaren Winkel ab", sagte Polizeisprecher Markus Walser. "Doch irgendwann kommt die Zeit, wo man sagt, man hat alles getan."
Es gebe immer noch Gebiete, in denen der Zugang für Rettungskräfte zu gefährlich wäre. "Wir haben immer die Gefahr, dass einzelne Felsbrocken herunterkommen könnten", sagte der Sprecher. Das Tal sei über weite Strecken bis zu 30 Meter hoch zugeschüttet. Die Polizei war mit den Angehörigen in Kontakt. Neben den Deutschen wurden auch zwei Österreicher und zwei Schweizer vermisst.
Wanderer waren im Bondasca-Tal unterwegs
Die Wanderer waren am Mittwoch unabhängig voneinander im Bondasca-Tal an der Grenze zu Italien unterwegs, als eine gewaltige Menge Fels von der Spitze des 3.369 Meter hohen Piz Cengalo stürzte. Sie waren genau in die Richtung gewandert, die von dem Bergsturz verschüttet wurde, wie der Hüttenwart der Berghütte Sasc Furä der Zeitung "Blick" sagte.
Nach dem Bergsturz schob sich eine Geröll- und Schlammlawine zu Tal, die alles in ihrem Weg fortriss. Die Lawine floss knapp am Dorf Bondo vorbei. Ein Alarmsystem warnte die 100 Einwohner - sie wurden in Sicherheit gebracht. (mgb / dpa)
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