Die Notrufnummer der Polizei sollte nur wählen, wer wirklich Hilfe braucht. Das weiß eigentlich auch der vierjährige Fabian. Umso mehr plagte den kleinen Jungen das schlechte Gewissen, nachdem er grundlos die 110 angerufen hatte. Klar, dass da eine Entschuldigung fällig war – und die rührte nicht nur die Beamten.
Tagtäglich wird die Polizei mit menschlichem Fehlverhalten konfrontiert. Einen Entschuldigungsbrief bekommen die Beamten allerdings eher selten. Genau so einer ist jedoch nun bei der Polizei Wesel, in Nordrhein-Westfalen, eingegangen. Darin entschuldigt sich der vierjährige Fabian bei den Beamten. Die wiederum fanden den Brief so toll, dass sie die Geschichte auf Facebook teilten, wo der aufrichtige Kleine und seine Mama prompt viel Zuspruch ernteten.
Spielerischer Anruf mit Folgen
Begonnen hatte alles, als Fabian mit seiner Mutter auf den Bus in Moers wartete, wie dem Brief zu entnehmen ist. Der Vierjährige habe in einer Telefonzelle gespielt und dabei den Notruf gewählt. Als dort jemand abnahm, überraschte das den Kleinen offenbar so sehr, dass er den Hörer an seine Mutter weiterreichte. "Ich selber erschrak [so sehr], als ich eine Stimme aus dem Hörer wahrnahm, dass ich einfach schnell auflegte, ohne das Missverständnis aufzuklären", bedauert Fabians Mutter.
Nach dem Vorfall habe Fabian sein schlechtes Gewissen keine Ruhe gelassen. Deshalb habe er seine Mama gebeten, mit ihm den Entschuldigungsbrief zu verfassen. "Für unser schlechtes Verhalten möchten wir uns in aller Form entschuldigen. Das machen wir nie wieder", versprechen Mutter und Sohn in ihrem Schreiben.
Lob von der Polizei
Der ehrliche Entschuldigungsbrief freute die Gesetzeshüter sehr. "Von einem Vierjährigen und seiner Mutter kann sich so manch Erwachsener eine Scheibe abschneiden", erklärte die Polizei Wesel auf Facebook. "Er hat das getan, was heute vielen Menschen so unglaublich schwer fällt: Einen Fehler eingestehen und sich anschließend aufrichtig zu entschuldigen."
Zahlreiche Facebook-User schlossen sich dieser Meinung an und lobten Mutter und Sohn. Zum Schluss gab es dann sogar noch eine besondere Überraschung: Die Polizei Wesel lud Fabian ein, die Leitstelle zu besuchen, damit er auch einmal sieht, wer am anderen Ende der Leitung sitzt. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.