Dramatisches Ende eines Ausflugs: In Bottrop stürzte ein Heißluftballon in eine Stromleitung. Die Rettung der sechs Insassen stellte die Hilfskräfte vor eine große Herausforderung. Es ist bereits der zweite Unfall mit einem Ballon im Westen Deutschlands innerhalb der letzten Monate.
Sechs Menschen sind nach Stunden aus dem in rund 70 Metern Höhe baumelnden Korb eines verunglückten Heißluftballons in Bottrop gerettet worden. Höhenretter befreiten die Insassen am Sonntagabend nach und nach und seilten sie ab. Die Lage der Menschen war besonders heikel gewesen, weil sich der Ballon an der Spitze eines Strommasts verfangen hatte.
Alle seien wohlbehalten unten angekommen, aber vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht worden, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Der sechste und letzte Insasse kam erst gegen 23.20 Uhr am Boden an - mehr als fünf Stunden hatte er in dem verunglückten Korb ausharren müssen.
Der Heißluftballon hatte sich am frühen Sonntagabend in den Leitungen verheddert, der Korb baumelte an der Spitze eines Strommasts in rund 70 Metern Höhe. Höhenretter kletterten in dem Mast hinauf und sicherten zuerst den Korb, damit er nicht abstürzen konnte. Dann wurden die Insassen, laut Feuerwehr mehrere junge Erwachsene und die Ballon-Crew, nach und nach abgeseilt.
Zweiter Ballon-Unfall innerhalb weniger Monate
Und sie hatten großes Glück: Nur der Ballon, nicht der Korb selbst, kam mit den Leitungen in Berührung. Und die Ballonhülle sei nicht stromleitend, sagte der Feuerwehrsprecher. Während der Rettungsaktion wurde der Strom an den betroffenen Leitungen abgestellt. "Damit wir sicher arbeiten können", sagte der Sprecher. Es sei aber zu keinen Einschränkungen in der Stromversorgung gekommen.
Folgen hatte der Unfall dagegen auf den Verkehr rund um die Einsatzstelle: Die betroffene Essener Straße war für die Dauer des Einsatzes in beide Fahrtrichtungen gesperrt. Auch die Abfahrt Bottrop-Süd der A42 war nicht befahrbar. Wie die Deutsche Bahn mitteilte, kam es durch den Unfall auch zu erheblichen Problemen beim Schienenersatzverkehr der S9 zwischen Essen und Bottrop.
Erst im Juni war es im Münsterland zu einem Unfall mit einem Heißluftballon gekommen. Bei dem Absturz auf einem Feld wurden sechs Menschen verletzt, drei von ihnen schwer. (mc/dpa)
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