Mitten in der Nacht bricht auf der indonesischen Insel Flores plötzlich ein Vulkan aus. Häuser stürzen ein, es gibt Tote. Überraschend kommt die Naturkatastrophe nicht: Der Lewotobi Laki-Laki machte schon seit Monaten Sorgen.
Auf der indonesischen Insel Flores ist der Vulkan Lewotobi Laki-Laki ausgebrochen und hat mindestens zehn Menschen in den Tod gerissen. Die Opfer seien beim Einsturz ihrer Häuser als Folge der Eruption ums Leben gekommen, sagte der Leiter der örtlichen Notfallteams, Avi Manggota Hallan, der Deutschen Presse-Agentur.
Retter suchten unter den Trümmern nach weiteren Opfern. "Die Arbeiten sind noch im Gange, und es könnte noch mehr Tote geben", betonte er.
Vulkan ist seit Monaten aktiv
Flores, eine der Kleinen Sundainseln, ist wegen ihrer herrlichen Landschaft bei Touristen aus aller Welt beliebt. Der 1.584 Meter hohe Lewotobi Laki-Laki ist seit Ende 2023 wieder aktiv.
Auch in den vergangenen Monaten hatte er mehrmals heiße Gase und Asche in die Luft gespuckt. Er ist der Zwillingsvulkan des 1.703 Meter hohen Lewotobi Perempuan. Die Gipfel der beiden Berge liegen etwa zwei Kilometer voneinander entfernt.
Der Vulkan sei mitten in der Nacht ausgebrochen, berichteten lokale Medien. Die meisten Dorfbewohner seien im Schlaf überrascht worden und dann in Panik aus ihren Häusern geflohen. Die Zeitung "Kompas" sprach von Dutzenden Verletzten und vielen brennenden Häusern. Asche und glühender Schutt seien vom Himmel herabgeregnet.
Videoaufnahmen zeigten Dörfer im Umkreis des Vulkans unter einer dicken Ascheschicht sowie mehrere Brände in der Region.
Lewotobi Laki-Laki speit Lava und Asche im Umkreis von sechs Kilometern
Der Feuerberg habe vulkanisches Material in einem Radius von bis zu sechs Kilometern ausgespien. Das besonders betroffene Dorf Klatanlo liegt nur etwa fünf Kilometer vom Gipfel entfernt. Insgesamt sind laut "Kompas" sieben Dörfer betroffen. Die Behörden riefen die höchste Alarmstufe für den Vulkan aus und ordneten die Evakuierung der umliegenden Ortschaften an.
Die Regierung rief in der Region bis Ende des Jahres den Ausnahmezustand aus. Anwohner und Touristen wurden aufgefordert, mindestens sieben Kilometer Abstand zu dem Krater zu halten. Dorfbewohner sollten zudem Schutzmasken tragen.
Nach Angaben des Zentrums für Vulkanologie und geologische Gefahren (PVMBG) zeigte der Lewotobi Laki-Laki seit Ende vergangener Woche Anzeichen erhöhter seismischer Aktivität.
Bereits im Januar hatten die Behörden nach zunehmender Aktivität des Vulkans Tausende Menschen zum Verlassen ihrer Häuser aufgerufen. Damals mussten rund 2.000 Dorfbewohner in Sicherheit gebracht werden.
Indonesien mit seinen mehr als 17.000 Inseln liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde. Starke Erdbeben und intensive vulkanische Aktivität sind keine Seltenheit. (dpa/AFP/bearbeitet von ank)
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