In Schweden ist eine Minderjährige umgebracht worden, unter Tatverdacht steht ein anderes Mädchen im Alter von unter 15 Jahren. Bei der Getöteten, die nachts unter freiem Himmel in der südschwedischen Kleinstadt Landskrona gefunden wurde, handelt es sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft vorläufigen Erkenntnissen zufolge um ein Mädchen im höheren Schulalter. Die Polizei hatte ursprünglich von einer Frau im Alter zwischen 25 und 35 Jahren gesprochen und Mordermittlungen aufgenommen.
Die Verletzungen des Mädchens und die Umstände ihres Auffindens ließen den Schluss zu, dass sie mit großer Wahrscheinlichkeit mit Vorsatz umgebracht worden sei, erklärte der mit den Voruntersuchungen betraute Staatsanwalt Tomas Olvmyr nun. Ein unter 15 Jahre altes Mädchen wurde demnach wegen seiner mutmaßlichen Beteiligung an der Tat vernommen.
Bisherigen Erkenntnissen zufolge wird davon ausgegangen, dass sich die beiden Mädchen kannten, so Olvmyr. Da die Tatverdächtige unter 15 Jahre alt ist, kann sie nicht in Untersuchungshaft genommen werden. Stattdessen kam sie in die Obhut der Sozialbehörden. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft können Minderjährige unter 15 Jahren nicht für Straftaten zur Verantwortung gezogen werden.
Das Opfer war in der Nacht zum Dienstag in einem verlassenen Industriegebiet gefunden worden. Es bestehe kein Zweifel daran, dass es sich um einen Mord handele, sagte ein Ermittler dem Rundfunksender SVT. Wie die Zeitung "Helsingborgs Dagblad" berichtete, soll das Opfer vor der Tat gefangen gehalten worden sein. Die junge Tatverdächtige wird demnach des Mordes und des Menschenraubs verdächtigt.
Die Umstände des Falls sind bislang völlig unklar. Schweden hat seit Jahren ein großes Problem mit der Bandenkriminalität, in die auch zahlreiche Minderjährige verwickelt sind. Meist handelt es sich dabei aber um Jungen, nicht um Mädchen. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.