Der wegen Mordes an seiner Ex-Freundin Mia in Kandel verurteilte Abdul D. ist tot in seiner Zelle in der Jugendstrafanstalt Schifferstadt aufgefunden worden.
Der im Fall Kandel verurteilte Abdul D. ist tot. Ersten Erkenntnissen zufolge hat sich der aus Afghanistan stammende Mann am frühen Donnerstagmorgen erhängt. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Es gebe keine Hinweise auf eine Fremdeinwirkung.
Nach Angaben der Anstaltsleitung sei eine Suizidabsicht D.s nicht erkennbar gewesen, wie die Staatsanwaltschaft weiter mitteilt.
Ein Ermittlungsverfahren sei eingeleitet worden, um die genauen Todesumstände zu klären. Der Leichnam soll morgen im rechtsmedizinischen Institut in Mainz obduziert werden.
Der Fall Kandel im Überblick
Abdul D. war im September vergangenen Jahres war wegen Mordes zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Er hatte Mia nach Auffassung des Landgerichts Landau am 27. Dezember 2017 in einem Drogeriemarkt in Kandel mit einem Messer attackiert. Die 15-Jährige starb an einem Stich ins Herz.
Die Staatsanwaltschaft ging in ihrer Anklage davon aus, dass Eifersucht das Motiv für die Tat war. Die Schülerin soll sich wenige Wochen zuvor von dem Angeklagten getrennt haben.
Umstritten war in dem Prozess das genaue Alter des Angeklagten. Frühere Angaben des Verdächtigen, bei der Tat erst 15 Jahre alt gewesen zu sein, galten zwar schon vor Prozessbeginn als widerlegt. Für das Gericht war aber nicht zweifelsfrei erwiesen, dass er älter als 18 Jahre ist. Deshalb wurde vor einer Jugendkammer unter Ausschluss der Öffentlichkeit verhandelt. Gegen das Urteil legte die Staatsanwaltschaft zunächst Revision ein, nahm sie aber wieder zurück. Die Verteidigung verzichtete auf Rechtsmittel. (jwo/mgb/dpa/afp)
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