Der wegen Vergewaltigung einer Frau zu einer Gefängnisstrafe verurteilte Ex-Fußballer Dani Alves wollte gegen Zahlung einer Kaution seine vorübergehende Entlassung aus der Haft erwirken. Doch daraus wird vorerst nichts.
Der wegen sexueller Aggression zu viereinhalb Jahren Haft verurteilte Ex-Fußball-Profi Dani Alves hat auch am 21. März weiter hinter Gittern bleiben müssen.
Ein Gericht hatte am Vortag zwar entschieden, dass er vorläufig in Freiheit kommen könne. Aber die festgesetzte Kaution in Höhe von einer Million Euro sei wie am Vortag nicht fristgerecht eingezahlt worden. Deshalb müsse der 40-Jährige mindestens eine weitere Nacht im Gefängnis bleiben, berichteten die Zeitung "La Vanguardia" und die Nachrichtenagentur Europa Press unter Berufung auf Justizkreise. Dutzende Reporter hatten vergeblich stundenlang vor dem Gefängnis Brians 2 bei Barcelona gewartet.
Alves habe den Vater seines Landsmannes, Superstar Neymar, gebeten, ihm Geld zu leihen, hatte "La Vanguardia" am Vortag unter Berufung auf das Umfeld von Alves geschrieben. Der Vater hatte auch schon 150.000 Euro vorgestreckt, die Alves als Entschädigung an das Opfer, eine junge Frau, gezahlt hatte. Der langjährige Profi-Spieler gilt zwar nicht gerade als arm, aber ein großer Teil seines Vermögens soll in einem Justizstreit mit seiner früheren Ehefrau eingefroren sein. Hoffen könnte Alves auch auf eine anstehende Steuerrückzahlung durch den spanischen Fiskus in Höhe mehrerer Millionen Euro.
Dani Alves saß ein Jahr lang in Untersuchungshaft
Alves war am 22. Februar verurteilt worden. Zudem muss er dem Opfer 150.000 Euro zahlen. Er saß schon vor dem Urteil seit einem guten Jahr in Untersuchungshaft, nachdem eine junge Frau ihn beschuldigt hatte, sie in der Nacht zum 31. Dezember 2022 in einer Toilette eines Nachtclubs in Barcelona zum Sex gezwungen zu haben. Im Prozess hatte Alves die Vorwürfe zurückgewiesen. Die sexuellen Handlungen seien mit Einwilligung der Frau erfolgt.
Der 126-malige Nationalspieler der Seleção, der in Europa unter anderem auch für den FC Sevilla, Paris Saint-Germain und Juventus Turin spielte, war erst drei Wochen nach dem Vorfall - am 20. Januar vorigen Jahres - bei einem Besuch in Katalonien verhaftet worden. Bis zur Festnahme hatte er in Mexiko beim Club UNAM Pumas gespielt. (dpa/hau)
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