Der Kapitän meldet kurz nach dem Ablegen einen Wassereinbruch. Er schafft es noch zurück an den Anleger in Kühlungsborn, niemand wird verletzt. Es ist nicht die einzige Havarie in jüngster Zeit.

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"Die Lage am Fahrgastschiff Baltica in Kühlungsborn ist unter Kontrolle", teilte der Landkreis Rostock am Abend mit. Der Einsatz am Anleger Kühlungsborn dauere zwar noch an, doch Taucher einer Spezialfirma hätten das Leck bereits so weit abgedichtet, "dass nur noch wenig Wasser eindrang".

Laut Auskunft von Garkisch waren 53 Feuerwehrleute im Einsatz. Mit drei Pumpen sei das eingedrungene Wasser aus dem Maschinenraum entfernt worden. Menschenleben seien nicht in Gefahr gewesen.

Ausflugsschiff droht zu sinken
Ein Großeinsatz der Feuerwehr soll verhindern, dass das Schiff sinkt. © dpa / Bernd Wüstneck/dpa

Wegen eines Wassereinbruchs drohte das Fahrgastschiff in Kühlungsborn an der Ostsee zu sinken. Der Kapitän habe etwa 15 Minuten nach dem Ablegen bemerkt, dass sich die "MS Baltica" nicht mehr richtig steuern ließ und sei an den Anleger zurückgekehrt, sagte eine Sprecherin der Wasserschutzpolizei. Dort konnten die Passagiere das Schiff unverletzt verlassen, wie die Wasserschutzpolizei mitteilte. Das Heck der 50 Meter langen "Baltica" sank aber immer tiefer ins Wasser, das Schiff drohte zeitweise zu sinken.

Der Vorfall ereignete sich den Angaben zufolge kurz nach 11.00 Uhr. Das Fahrgastschiff verkehre regulär zwischen Kühlungsborn und Warnemünde.

Technischer Defekt am Schiffsantrieb

"Nach ersten Angaben des Schiffsführers kam es augenscheinlich kurz nach dem Ablegen zu einem technischen Defekt am Schiffsantrieb", berichtete eine Sprecherin der Wasserschutzpolizei. Der Grund war zunächst unklar.

Feuerwehrleute aus Kühlungsborn und Umgebung pumpten das Wasser aus dem Maschinenraum, um zu verhindern, dass die "Baltica" sinkt. Außerdem legten sie Ölbarrieren um das havarierte Schiff, um eine Verschmutzung des Meeres zu verhindern, wie der Einsatzleiter berichtete. Später soll das Leck von außen abgedichtet werden, sagte er. Laut Wasserschutzpolizei sind Betriebsstoffe "in geringer Menge" ausgetreten.

Mehrere Havarien in letzter Zeit

Es ist nicht der erste Vorfall in der Region in jüngerer Zeit. Im Oktober war auf der Ostsee unweit Rostocks das Öltankschiff "Annika" in Brand geraten. Es wurde in einer aufwändigen Aktion in den Hafen geschleppt. Hunderte Tonnen Schweröl, die das Schiff geladen hatte, mussten abgepumpt werden.

Am 10. Januar trieb der Öltanker "Eventin" manövrierunfähig nördlich der Insel Rügen in der Ostsee. Die 274 Meter lange und 48 Meter breite "Eventin" hatte 99.000 Tonnen Öl an Bord und musste nach Sassnitz geschleppt werden. (dpa/bearbeitet von amb/cgo)