- Wenig überraschend treibt das Oktoberfest in München die Corona-Infektionszahlen in der bayerischen Landeshauptstadt nach oben.
- Der Zusammenhang liegt zuminest nahe.
- Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach gefällt das gar nicht.
- Er erhebt Vorwürfe gegen die Verantwortlichen für den Verzicht auf Tests und Maskenpflicht.
Eineinhalb Wochen nach Beginn des Oktoberfestes steigen die Corona-Zahlen in München immer schneller. Auf Wochensicht ist die Inzidenz um knapp 77 Prozent auf 424,9 gestiegen, wie aus Zahlen des Robert Koch-Instituts vom Dienstag (Stand 3:08 Uhr) hervorgeht.
Das ist deutlich mehr als der bayernweite Anstieg von 43,1 Prozent oder der deutsche von 29,4 Prozent. Die Inzidenz ist die Zahl der erfassten Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Menschen binnen sieben Tagen.
Da die Gesundheitsämter an Wochenenden praktisch keine neuen Fälle an das RKI melden, die dieses in die Zahlen des jeweils nächsten Morgens einrechnen kann, ist Dienstag in der Regel der erste Tag der Woche, an dem sich deutliche Anstiege in den Inzidenzen zeigen.
Ein Zusammenhang des Anstiegs mit dem Oktoberfest lässt sich derzeit zwar kaum beweisen, er liegt aber nahe: Auch bei anderen Volksfesten hatte sich häufig etwa eineinhalb Wochen nach Beginn ein deutlicher Anstieg in den Inzidenzen gezeigt. Oft waren diese dann noch gut eine Woche weiter gestiegen. Auch Experten hatten im Vorfeld des Oktoberfest eine Wiesn-Welle vorhergesagt.
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Die Inzidenzzahlen haben inzwischen allerdings ein Stück weit an Aussagekraft eingebüßt. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Corona Fälle aus - vor allem, weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen und Übermittlungsprobleme zur Verzerrung einzelner Tageswerte führen. (dpa/hau)
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