Eine riesige Lawine hat in der Ostschweiz drei Menschen leicht verletzt. Die Retter sind auch am Tag danach damit beschäftigt, die Schneemassen beiseite zu räumen, um auszuschließen, dass es weitere Opfer gibt. Eine Vermisstenmeldung liege allerdings nicht vor.

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Eine etwa 300 Meter breite Lawine ist in das Hotelrestaurant Säntis im Kanton Appenzell Ausserrhoden gekracht und hat drei Menschen leicht verletzt.

Auch am Tag nach dem unerwarteten Unglück suchten Einsatzkräfte in dem zum Teil verschütteten Restaurant Schwägalp nach möglichen Vermissten.

Keine Vermisstenmeldung

"Die Bergung muss so ablaufen, dass wir sicher sind, dass es keine Personenschäden mehr gibt", sagte Bruno Vattioni, Geschäftsführer der Säntis-Bahnen, im Rahmen einer Pressekonferenz am Freitagmittag. "Da wir aber derzeit keine Vermisstenmeldung haben, gehen wir auch nicht von einer verschütteten Person aus", ergänzte Kommunikationsberater Ralph Dietsche.

Das Restaurant Säntis liegt auf rund 1.300 Metern Höhe unterhalb des 2.500 Meter hohen Bergs gleichen Namens.

"Eine Lawine in diesem Ausmass war nicht voraussehbar und hat es in unserer Geschichte noch nie gegeben", erklärte Vattioni. "Wir haben große Erfahrungen mit Lawinen. Was gestern passiert ist, konnten sich aber selbst Fachleute nicht vorstellen."

80 Personen wurden noch am Donnerstag per Shuttle ins Tal gebracht. Die letzten 30 Gäste hatten sich bewusst dazu entschlossen, trotz des Geschehenen eine weitere Nacht auf der Schwägalp zu verbringen. "Sie haben sie um 10 Uhr verlassen", sagte Vattioni. Nur noch Hotel-Mitarbeiter befänden sich derzeit dort.

Autos lagen auf dem Dach

Der Lawinenabgang ereignete sich gegen 16.30 Uhr. Die Lawine löste sich am Hang gegenüber dem Hotel. Mehr als ein Dutzend Autos und Teile des Hotel-Restaurants wurden von den weißen Massen verschüttet, einige Autos lagen auf dem Dach.

Auf Fotos war zu sehen, wie sich der Schnee durch Fenster und Türen auch in mehrere weitere Räume des Gebäudes gedrückt hatte. Laut Polizei war auch ein Personalhaus und das Gebäude einer Alpkäserei betroffen.

"Gebäudeteile, in die der Schnee eingedrungen ist, werden heute geräumt werden. Fenster werden provisorisch repariert. Dann können wir aufräumen", erklärte Vattioni zum weiteren Vorgehen. Anschließend werde der Vorfall seitens des Betreibers und der Polizei genauer untersucht.

Ein Gast des Restaurants sagte der Schweizer Zeitung "Tagblatt", er habe draußen plötzlich Schnee herumwirbeln sehen und zunächst an eine Dachlawine geglaubt. "Dann gab es einen Riesenlärm, und im hinteren Bereich drangen die Schneemassen ins Restaurant ein." (dpa / mg / hau)

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