Der Zivilschutz in Bosnien hat die Leichen von acht Flüchtlingen und Migranten aus dem Grenzfluss Drina gezogen.
Weitere Menschen würden noch vermisst, nachdem ein Boot mit rund 30 Migranten beim Überqueren des Flusses in der Nähe der ostbosnischen Kleinstadt Bratunac gekentert war, berichtete der amtliche bosnisch-serbische Fernsehsender RTRS unter Berufung auf den Zivilschutz. Die Drina bildet an dieser Stelle die Grenze zwischen Bosnien und Serbien.
Die Migranten hätten versucht, mit dem Boot von Serbien nach Bosnien zu gelangen, hieß es in den Berichten. Einige von ihnen konnten sich nach dem Kentern des Boots ans Ufer retten. Unter den Vermissten sei auch eine Mutter mit ihrem Kleinkind. Die Drina gilt als gefährliches Gewässer mit vielen Stromschnellen und Strudeln. Immer wieder ertrinken Flüchtlinge und Migranten in dem Fluss.
Durch Serbien und Bosnien verläuft ein Ableger der sogenannten Balkanroute, über die Migranten aus der Türkei nach Westeuropa zu gelangen versuchen. Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR hielten sich Ende Juli in Bosnien knapp 2.000 Flüchtlinge und Migranten in Asylunterkünften auf. Viele lassen sich jedoch nicht registrieren und versuchen auf direktem Wege über das EU-Nachbarland Kroatien weiterzukommen. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.