Nur drei Tage nach dem Massaker in Neuseeland erschüttert ein Angriff die niederländische Stadt Utrecht: Ein Mann eröffnet in einer Straßenbahn das Feuer. Laut Angaben der Polizei sind drei Menschen tot und weitere verletzt. Der Live-Blog in der Nachlese.
- Gegen 10:45 Uhr fielen in einer Straßenbahn in Utrecht Schüsse
- Laut Angaben der Polizei gibt es drei Tote und fünf Verletzte
- Der Täter ist auf der Flucht
- Die Polizei hat eine erste Entwarnung geben, die Terrorwarnstufe fünf bleibt aber noch bestehen
- Polizei veröffentlicht Foto eines Verdächtigen
- Lesen Sie auch: Utrecht: Polizei sucht nach Motiv für Schüsse in Straßenbahn
Mit dieser Meldung schließen wir unseren Live-Blog. Alle weiteren Informationen zu den aktuellen Entwicklungen in Utrecht finden sie hier.
17:31 Uhr: Terrorwarnstufe wird aufrechterhalten
Laut Pieter-Jaap Aalbersberg, dem nationalen Koordinator für Terrorismus-Bekämpfung, wird die höchste Terrorwarnstufe in Utrecht auch in den nächsten Stunden weiter Bestand haben. Das teilt er auf Twitter mit.
"Terroristische Motive können noch nicht ausgeschlossen werden", fügt er hinzu.
17:24 Uhr: Polizei verhört Bruder des Verdächtigen
Die Hinweise auf eine mögliche Beziehungstat bei den Schüssen von Utrecht mehren sich. Nach Informationen des niederländischen Fernsehens hat die Polizei den Bruder des 37-jährigen Gökmen T. vernommen, ohne dass zunächst Details bekannt wurden.
Die staatliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu berichtete unter Berufung auf nicht näher benannte Verwandte Tanis, dass er in der Straßenbahn auf eine Frau wegen einer Familienangelegenheit geschossen habe. Dann habe er das Feuer auf die Menschen eröffnet, die der Frau hätten helfen wollen.
16:52 Uhr: Rätselraten um Motiv
Einige Zeugen wollen gehört haben, wie vier Männer während der Tat "Allahu Akbar" (Gott ist groß) gerufen haben sollen. Das berichtet die Amsterdamer Zeitung "Het Parrol" am Montag. Eine Sprecherin der Polizei Utrecht sagteder Deutschen Presse-Agentur: "Das können wir nicht bestätigen."
Ein anderer Zeuge hatte von einem gezielten Angriff auf eine Frau gesprochen. Die Polizei schrieb auf Twitter, dass man derzeit schlicht nichts ausschließe.
16:47 Uhr: Pressekonferenz zu aktuellen Erkenntnissen angekündigt
Utrechts Bürgermeister Jan van Zanen und die Polizei wollen sich um 18.00 Uhr zum Stand der Ermittelungen äußern. Zur gleichen Zeit hat auch Ministerpräsident
16:32 Uhr: Polizei gibt erste Entwarnung
Die Polizei in Utrecht hat eine erste Entwarnung ausgesprochen. Die Menschen, die zuvor aufgerufen waren, zu Hause zu bleiben, könnten wieder auf die Straße gehen. Das teilten die Beamten über Twitter mit.
16:29 Uhr: Weniger Verletzte als angenommen
Die Polizei in Utrecht hat die Anzahl der Verletzten nach dem Anschlag in einer Straßenbahn nach unten korrigiert. Wie die Beamten auf Twitter schrieben, seien fünf Personen bei der Attacke verletzt worden.
Zuvor war von neun Menschen die Rede gewesen. An der Zahl der Toten habe sich nach bisherigem Kenntnisstand nichts geändert.
16:23 Uhr: Polizei schließt Beziehungstat als mögliches Motiv nicht aus
Neben einem terroristischen Hintergrund schließt die Polizei in Utrecht auch eine Beziehungstat als mögliches Motiv nicht aus. Das sagte Polizeisprecher Bernard Jens am Montag dem niederländischen NOS Radio.
15:56 Uhr: Augenzeuge in Utrecht spricht von gezieltem Angriff
Laut einem Augenzeugen hatte es der Täter in Utrecht bei der Attacke gezielt auf eine Frau abgesehen. Wie Daan Molenaar im NOS Radio sagte, befand er sich im vordersten Teil der Straßenbahn, als die Schüsse im hinteren Teil fielen.
Nach dem Stoppen der Bahn habe er zunächst eine auf dem Boden liegende Frau bemerkt, der andere Reisende hätten helfen wollen. Zunächst habe er an einen Unfall gedacht.
Aber plötzlich sah er jemanden mit gezückter Pistole gezielt auf die Gruppe zulaufen. "Es sah so aus, als ob er diejenige noch einmal angreifen wollte oder vielleicht die Menschen, die ihr halfen."
An das Aussehen des Täters kann sich der Augenzeuge nicht genau erinnern. "Er wirkte recht jung und hatte eine Jacke an. Aber sein Gesicht würde ich nicht wiedererkennen."
15:51 Uhr: Niederländisches Königshaus äußert sich zu Anschlag
Das niederländische Königshaus hat eine erste Reaktion auf den Angriff veröffentlicht.
"Wir sind zutiefst traurig, dass bei einem Angriff in Utrecht drei Menschen starben und andere schwer verletzt wurden (...) Derartige Gewalttaten sind völlig inakzeptabel. Lasst uns vereint stehen und gemeinsam für eine Gesellschaft eintreten, in der sich die Menschen sicher fühlen können und in der Freiheit und Toleranz vorherrschen", heißt es in einer Mitteilung, welche auf Facebook gepostet wurde. Die Verfasser sind König
15:48 Uhr: Beamte finden gesuchtes Fahrzeug
Die niederländische Polizei hat ein nach dem Anschlag gesuchtes Fahrzeug entdeckt. Zuvor hatte es geheißen, es würden Berichte geprüft, wonach ein Verdächtiger mit einem roten Auto geflohen sein soll.
Aus einer Wohnung sicherte die Polizei zudem Beweismaterial. Zuvor hatte der niederländische Rundfunk NOS darüber berichtet.
15:42 Uhr: Polizei bestätigt Anzahl der Toten
Die Polizei hat die Angaben von Utrechts Bürgermeister Jan van Zanen bestätigt. Wie die Beamten auf Twitter mitteilten, wurden bei dem Anschlag am Montag drei Menschen getötet und neun weitere verletzt.
15:34 Uhr: Sebastian Kurz gedenkt der Opfer
Österreichers Bundeskanzler
15:22 Uhr: Bundespolizei verstärkt Kontrollen an Grenze zu den Niederlanden
Die Bundespolizei hat nach dem tödlichen Angriff in Utrecht ihre Kontrollen an der deutsch-niederländischen Grenze verstärkt. Das bestätigte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Montagnachmittag auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP in Berlin.
Aus laufendem Verkehr würden Fahrzeuge kontrolliert, sagte der Sprecher. Es fänden "zielgerichtete Kontrollen angesichts der Lageerkenntnisse" statt. Auch das Bundespolizeipräsidium in Potsdam teilte mit, die Bundespolizei habe "ihre grenzpolizeilichen Fahndungsmaßnahmen unter anderem an der deutsch-niederländischen Grenze sowie im bahnpolizeilichen Bereich intensiviert".
15:04 Uhr: Utrechts Bürgermeister spricht von drei Toten
Nach Aussage des Bürgermeisters von Utrecht sind bei dem Anschlag am Montag drei Menschen ums Leben gekommen. Das erklärte Jan van Zanen in einer Videobotschaft.
Bei dem Angriff seien zudem neun weitere Personen verletzt worden, drei davon schwer. Wie van Zanen weiter erklärte, handle es sich bei dem Anschlag seiner Einschätzung nach um einen Terrorakt. Möglicherweise habe es mehrere Täter gegeben.
14:58 Uhr: Medienbericht spricht von mehreren Schwerverletzten
In Krankenhäusern in Utrecht werden mehrere Schwerverletzte behandelt. Das berichtet das niederländische Fernsehen ohne nähere Angaben. Zuvor hatten der Sender und die Zeitung "De Telegraaf" von einem Toten und drei Opfern im Krankenhaus berichtet. Von offizieller Seite gab es weiter keine Angaben zu den Opfern.
14:48 Uhr: Ministerpräsident Rutte spricht von "Anschlag"
Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte geht nach den Schüssen in Utrecht von einem Anschlag aus. Er schloss in einer kurzen Pressekonferenz einen terroristischen Hintergrund nicht aus.
14:19 Uhr: Polizei fahndet nach Verdächtigem
Die niederländische Polizei hat ein Fahndungsfoto und den Namen eines möglicherweise Verdächtigen veröffentlicht. Dabei handelt es sich um den 37-jährigen Gökmen T. (zuvor hatte die Polizei von "Gökman" geschrieben), der in der Türkei geboren wurde. Wer den Gesuchten sehe, solle sich ihm nicht nähern, sondern die Polizei rufen.
14:19 Uhr: Gesuchtes Fahrzeug gefunden
Ein von der Polizei zuvor gesuchtes Fahrzeug ist sichergestellt worden. Der niederländische Rundfunk NOS berichtet, dass der rote Wagen verlassen aufgefunden wurde. Darüber hinaus werde an der abgesperrten Straße Beweismaterial aus einer Wohnung gesichert.
Bei einem weiteren Polizeieinsatz in einem anderen Wohngebäude auf der anderen Seite des Tatorts seien angeblich zwei Menschen festgenommen worden, berichtete ein Reporter des Senders.
14:19 Uhr: Doch keine Schüsse an anderen Orten
Das Amt des niederländischen Antiterror-Koordinators hat klargestellt, dass es nur Schüsse in der Straßenbahn in Utrecht gegeben hat. Für Schüsse an weiteren Orten gebe es keine Bestätigung, korrigierte die Behörde ihren Chef Pieter-Jaap Aalbersberg.
Es gelte, was die Polizei von Utrecht berichtet habe, die ausdrücklich nur von Schüssen in der Straßenbahn berichtet hatte.
14:09 Uhr: Möglicherweise Schüsse an mehreren Orten
Laut dem Antiterror-Koordinatior Pieter-Jaap Aalbersberg sind an mehreren Orten in Utrecht Schüsse gefallen. Derzeit laufe ein "großer Polizeieinsatz", um den flüchtigen Schützen zu fassen, so Aalbersberg bei einer Pressekonferenz in Den Haag.
14:03 Uhr: Menschen sollen Häuser nicht verlassen
Nach den Schüssen in Utrecht sollen die Menschen in der Stadt ihre Häuser nicht verlassen. Die Stadt bittet darum, zu Hause zu bleiben. Man könne weitere Zwischenfälle nicht ausschließen.
Auch die Universität der Stadt hat ihre Türen geschlossen. Alle Studenten wurden aufgefordert, in den Universitätsgebäuden zu bleiben.
13:57 Uhr Polizei bittet um Mithilfe
Die Polizei Utrecht hat Zeugen des Vorfalls aufgefordert, sich zu melden. "Was wir auf jeden Fall wissen, ist, dass ein Täter auf der Flucht ist", teilt Pieter-Jaap Aalbersberg, der niederländische Antiterror-Koordinator, mit.
13:45 Uhr: Moscheen in Utrecht schließen
Nach den Schüssen in der Straßenbahn haben alle Moscheen vorsorglich geschlossen. "Wir haben das in Abstimmung mit der Polizei getan", sagte der Sprecher der größten Moschee in der Stadt.
13:30 Uhr: Schüsse in Tram in Utrecht
Gegen 11:45 Uhr ist es in einer Utrechter Straßenbahn zu einem Zwischenfall gekommen: Ein Schütze eröffnete das Feuer. Laut Polizei gibt es mehrere Verletzte, niederländische Medien berichten von einem Toten. (dpa/dh/ank/thp)
Verwendete Quellen:
- dpa
- afp
- eigene Recherchen
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.