Plötzlich kreist in Brüssel ein Hubschrauber über zwei Gefängnissen. Die Polizei geht von einem gescheiterten Ausbruchversuch aus - und vermeldet einen ersten Erfolg.
Nach der bewaffneten Entführung eines Helikopters hat die Polizei in Belgien vier Verdächtige festgenommen. Sie sollen am Freitag einen Hubschrauber entführt und die Pilotin gezwungen haben, zwei Gefängnisse in Brüssel anzusteuern, wie die Nachrichtenagentur Belga am Sonntag unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft Antwerpen berichtete. Nach Angaben des Senders VRT vermutet die Polizei einen Ausbruchversuch aus den Haftanstalten. Nähere Angaben zu den Verdächtigen gab es zunächst nicht.
Hubschrauberflug Pilotin mit Waffen bedroht
Laut Staatsanwaltschaft hatten die Verdächtigen am Freitagnachmittag einen Termin für einen Hubschrauberflug mit Start in Antwerpen. Einmal in der Luft hätten die Männer die 36-jährige Pilotin mit Schusswaffen bedroht. Sie sei gezwungen worden, über zwei nebeneinanderliegende Gefängnisse in der Hauptstadt Brüssel zu fliegen. Der Hubschrauber habe zwar tief über den Haftanstalten gekreist, habe aber nicht landen können.
Anschließend ließen die Entführer sich auf einem Parkplatz östlich von Brüssel absetzen und flohen. Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen unter anderem wegen der Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung, Freiheitsentzugs und Ausbruchversuchs ein. In den Gefängnissen fehlten den Angaben zufolge keine Insassen.
Bei dem am Samstagabend festgenommenen Hauptverdächtigen handelt es sich um einen 24 Jahre alten Mann aus der ostbelgischen Stadt Tongern. Gegen ihn sowie zwei weitere Verdächtige im Alter von 22 und 18 Jahren wurde Haftbefehl erlassen. Der 50 Jahre alte Adoptivvater des Hauptverdächtigen sei unter Auflagen freigekommen, berichtete Belga. © dpa
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