Zwei Wochen nach einem verheerenden Brand im südfranzösischen Nizza mit sieben Toten hat die Justiz inzwischen vier junge Männer unter dem Verdacht der Brandstiftung gefasst.
Ein zuletzt an der spanischen Grenze festgenommener 17-Jähriger wurde nun dem Ermittlungsrichter vorgeführt, wie die Staatsanwaltschaft in Nizza mitteilte. Der Jugendliche habe gestanden, gegen Geld mit Mittätern in den Wohnblock eingedrungen zu sein. An der Brandstiftung im Treppenhaus will er aber nicht beteiligt gewesen sein. Der Jugendliche ist den Fahndern im Zusammenhang mit Drogenhandel bekannt.
Bei dem nächtlichen Brand kam in der obersten, siebten Etage eine siebenköpfige Familie ums Leben, unter den Toten waren drei Kinder. Den Ermittlungen zufolge wurde das Feuer im Zuge einer Abrechnung im Drogenmilieu gelegt. Die Opfer hatten mit dem Handel aber nichts zu tun.
Die Behörden versuchten zuletzt verstärkt, die Drogengeschäfte in dem Problemviertel einzudämmen. Ein bereits gefasster 23-Jähriger hatte ebenfalls ausgesagt, die mutmaßlichen Brandstifter gegen Bezahlung per Auto zum Tatort begleitet zu haben, ohne genau zu wissen, worum es ging.
Bei Abrechnungen im Drogenmilieu in Südfrankreich und Paris werden häufig Jugendliche und junge Männer für Auftragsmorde und andere Gewalttaten gegen Geld angeheuert. Die eigentlichen Hintergründe der Konflikte sind ihnen oft nicht bekannt. © dpa
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