Es dürfte das teuerste Pilzgericht ihres Lebens sein: Zwei besonders fleißige Sammler müssen eine saftige Geldstrafe zahlen, weil deutlich zu viele Steinpilze in ihren Körben landeten. Doch wo liegt eigentlich die Obergrenze beim Pilzesammeln?
Im Supermarkt wären die Pilze billiger gewesen: Zwei Sammler haben in einem Wald nahe Ibach bei Waldshut in Baden-Württemberg gegen das Bundesnaturschutzgesetz verstoßen.
Einem Zeugen fiel die große Menge an Pilzen auf, die die 67 und 69 Jahre alten Männer am Dienstag sammelten und verständigte die Polizei. Die Beamten entdeckten im Kofferaum des Autos der Männer 19 Kilogramm Steinpilze.
Jeweils ein Kilogramm ihres Sammelguts durften die Männer behalten und müssen laut Polizei nun 1.700 Euro Strafe zahlen.
"Die übrigen Pilze werden nicht weggeworfen, sondern an gemeinnützige Organisationen weitergegeben", sagte ein Polizeisprecher.
Wie viele Pilze dürfen gesammelt werden?
Steinpilze gehören nach dem Bundesartenschutzgesetz ebenso wie zum Beispiel Pfifferlinge zu den geschützten Arten. Daher dürfen sie nur in kleinen Mengen und für den Eigenbedarf gesammelt werden. Doch Begrenzungen gibt es für alle Pilze.
Während es in Österreich mit zwei Kilogramm pro Tag eine genau definierte Grenze für die erlaubte Menge gibt, gilt in Deutschland keine feste Regel. Eigenbedarf wird von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich definiert – ein bis zwei Mahlzeiten gelten als Richtlinie.
Auch in der Schweiz gelten in den Kantonen unterschiedliche Richtlinien für Menge und Zeitraum. Überall gilt aber: Das Sammeln in Naturschutzgebieten und auf Privatgrund ist generell verboten.
Genauere Informationen zu den örtlichen Vorgaben erhalten interessierte Sammler bei den Kommunen. Hier kann man sich auch die - meist kostenpflichtige - Erlaubnis zum Sammeln entsprechender Mengen holen, falls der Hunger doch mal größer sein sollte. (dpa/dh)
Verwendete Quellen:
- Bundesartenschutzgesetz
- Bundesministerium Nachhaltigkeit und Tourismus (AT)
- Schweizerische Vereinigung amtlicher Pilzkontrollorgane
Ratgeber Ernährung: Die zehn größten Ernährungsmythen
© dpa
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