- 18:40 Uhr: ➤ CDU-Chef fordert Aussetzung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht
- 17:11 Uhr: Bundesregierung nennt Zeitpunkt für Gespräche über Lockerungen
- 16:02 Uhr: Inzidenz bei jüngeren Schulkindern in Bayern beträgt fast 5.000
- 13:51 Uhr: Bundesregierung spricht RKI-Chef Wieler "volles Vertrauen" aus
- 11:39 Uhr: Erhebung von US-Behörde: Geboosterte sterben 97 Mal seltener an COVID-19
- 09:02 Uhr: Söder wirft Bundesregierung "wirre Debattenlage" bei Corona-Strategie vor
- 05:10 Uhr: RKI registriert 95.267 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz steigt auf 1426
- 02:23 Uhr: Kanada: Proteste gegen Corona-Vorgaben - Notstand in Ottawa
➤ CDU-Chef fordert Aussetzung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht
Die CDU fordert von der Bundesregierung eine Aussetzung der Impfpflicht für Personal in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen in ganz Deutschland. Das sei die «ganz einhellige Meinung von Präsidium und Bundesvorstand der CDU», sagte Parteichef Friedrich Merz am Montag bei der CDU/CSU-Fraktionsvorsitzendenkonferenz in Saarbrücken. Es habe sich nach Beratungen gezeigt: «Die Regierung lässt die Einrichtungen und lässt die Beschäftigten mit den Folgen dieser Impfpflicht völlig allein», sagte Merz.
«Wir müssen noch einmal neu darüber nachdenken, wie wir mit diesem Thema Impfpflicht umgehen.» So jedenfalls, wie die Bundesregierung es jetzt beschlossen habe, könne es nicht bleiben - vor allem weil die arbeitsrechtlichen und sozialrechtlichen Folgen für die Beschäftigten und die Folgen für die Betriebe nicht bedacht worden seien.
Die sogenannte einrichtungsbezogene Corona-Impfpflicht war im Dezember von Bundestag und Bundesrat beschlossen worden: Beschäftigte in Einrichtungen mit schutzbedürftigen Menschen wie Kliniken und Pflegeheime müssen bis zum 15. März 2022 nachweisen, dass sie vollständig gegen Corona geimpft oder von Corona genesen sind. Auch ein ärztliches Attest, dass man nicht geimpft werden kann, ist möglich. Bayern hatte am Montag angekündigt, die gesetzliche Impfpflicht für Personal in Kliniken und Pflegeheimen zunächst nicht umzusetzen.
Die weiteren Corona-News des Tages:
Nordrhein-Westfalen richtet an Karneval "Sicherheitszonen" ein
17:25 Uhr: Die NRW-Landesregierung plant für die Karnevalstage "räumlich abgegrenzte Brauchtumsgebiete innerhalb der Städte". In diesen Zonen, in denen größere Menschenansammlungen zu erwarten seien, würden höhere Schutzmaßnahmen gelten als außerhalb der Gebiete, teilte am Montag das Gesundheitsministerium in Düsseldorf mit.
Gesundheitsminister
In den vergangenen Wochen hatte es immer wieder Debatten gegeben, weil es bisher keine verbindlichen Regelungen für den Straßenkarneval gibt. Viele Vereine haben ihre Umzüge abgesagt - verboten wären sie aber nicht. Unter anderem der Kölner Karnevalspräsident Christoph Kuckelkorn hatte "ein klares Statement von der Politik, wohin es geht" gefordert.
Ihm ging es dabei auch um den Karneval drinnen: Während die Vereine ihre Sitzungen freiwillig weitgehend abgesagt hatten, gibt es nun Veranstaltungen kommerzieller Anbieter. Diese sind zum Teil sehr gut besucht.
Bundesregierung nennt Zeitpunkt für Gespräche über Lockerungen
17:11 Uhr: Die Bundesregierung bleibt trotz der Rufe nach rascher Lockerung der Corona-Auflagen bei ihrem vorsichtigen Kurs. Gesundheitsminister
Vize-Regierungssprecherin Christiane Hoffmann sagte, es werde eine Öffnungsperspektive entwickelt. Lockerungsschritte würden in dem Moment erfolgen, in dem eine Überlastung des Gesundheitssystems ausgeschlossen werden kann.
Lauterbach sagte am Sonntagabend dem Sender Bild TV: "Ich glaube, dass wir deutlich vor Ostern lockern werden." Davon sei er "fest überzeugt".
Voraussetzung sei allerdings, dass Mitte Februar wie erwartet die Omikron-Welle ihren Höhepunkt erreicht. Der Gesundheitsminister konnte sich vorstellen, dass auf der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz am 16. Februar über Lockerungen diskutiert wird. Ob es tatsächlich zu Lockerungen kommt, "hängt davon ab, wie wir dann stehen."
Vize-Regierungssprecherin Hoffmann verwies darauf, dass Experten davon ausgingen, eine Überlastung des Gesundheitswesens könne Mitte oder Ende Februar ausgeschlossen sein. "Aber das kann man natürlich jetzt noch nicht exakt terminieren", betonte Hoffmann.
Der Vorstandsvorsitzende des Weltärztebunds, Frank Ulrich Montgomery, sagte dagegen, die Öffnungsdebatte komme nicht zu früh, sondern "genau richtig". "Wir müssen jetzt festlegen, was, wann und unter welchen Umständen geschieht", forderte er in der "Rheinischen Post".
Aus der FDP und einigen Bundesländern waren am Wochenende Forderungen nach baldigen Öffnungsschritten gekommen.
Österreich: Erster Antrag gegen Impfpflicht beim Verfassungsgerichtshof eingegangen
16:36 Uhr: Der Verfassungsgerichtshof in Österreich wird sich mit der dort geltenden allgemeinen Impfpflicht gegen das Coronavirus beschäftigen. Das teilte die österreichische Nachrichtenagentur APA am Montag mit. Die Impfpflicht war am Samstag in Kraft getreten. Ob das zugrundeliegende Gesetz verfassungswidrig ist, müsse das Gericht nun in einem Verfahren ermitteln. Solche Gesetzprüfungsverfahren dauern der APA zufolge rund vier bis sechs Monate, der Gerichtshof muss dafür Stellungnahmen der Bundesregierung einholen.
Die Pandemie hat dem höchsten Gericht Österreichs bereits viele Anträge eingebracht. Seit April 2020 seien mehr als 600 Anträge beziehungsweise Beschwerden mit Bezug auf die Pandemie dort eingegangen, so die Nachrichtenagentur. Knapp 500 davon sind bereits erledigt.
Inzidenz bei jüngeren Schulkindern in Bayern beträgt fast 5.000
16:02 Uhr: Die Corona-Inzidenz bei Schulkindern erklimmt in Bayern immer neue Höhen. In der Altersgruppe der Sechs- bis Elfjährigen liegt sie inzwischen bei 4828, wie das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) mitteilte. Das ist ein Anstieg um rund ein Drittel zu dem vor einer Woche gemeldeten Wert. Inklusive Nachmeldungen könnte der Wert zudem noch auf mehr als 5000 steigen, hieß es. Das würde bedeuten, dass sich binnen einer Woche etwa jedes 20. Kind dieser Gruppe infiziert hätte.
Die zweit- und dritthöchsten Inzidenzen (also die Zahl der bestätigten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen) gibt es in den Altersgruppen der Zwölf- bis 15-Jährigen mit 3653 und der 16- bis 19-Jährigen mit 2797. Auch hier steigen die Zahlen weiter deutlich. Dahinter folgen die Altersgruppen 20 bis 34 mit einer Inzidenz von 2117 und null bis fünf Jahre mit 1907. Die niedrigsten Werte finden sich aktuell in der Gruppe über 80 mit 458 und bei den 60- bis 79-Jährigen mit 578. Für alle Gruppen sind dies die jeweils höchsten bisher erreichten Werte.
Bei allen Inzidenzen ist von einer gewissen Dunkelziffer auszugehen, auf die auch das LGL hinweist. Bei Schul- und Kindergartenkindern dürfte sie wegen verpflichtender Corona-Tests aber niedriger ausfallen.
AfD wirft Regierung "Verzögerungstaktik" bei Corona-Maßnahmen vor
15:39 Uhr: In der Debatte über Lockerungen von Corona-Beschränkungen hat die AfD der Bundesregierung eine "Verzögerungstaktik" vorgeworfen. In einer gemeinsamen Mitteilung bezeichneten die Fraktionsvorsitzenden
Derzeit drohe keine Überlastung des Gesundheitswesens oder anderer Einrichtungen der kritischen Infrastruktur. "Eine fortgesetzte Einschränkung von Grundrechten ist daher nicht zu rechtfertigen." Weidel und Chrupalla verwiesen auf Lockerungsmaßnahmen in europäischen Nachbarländern. "Es ist höchste Zeit, dass Deutschland seinen gesundheitspolitischen Sonderweg endlich verlässt."
Auch Grüne stellen sich hinter RKI-Chef Wieler
15:25 Uhr: Die Parteispitze von Bündnis 90/Die Grünen hat sich hinter Lothar Wieler, den Präsidenten des Robert-Koch-Instituts (RKI), gestellt. Das RKI habe in der Pandemie bisher "wahnsinnig wichtige Arbeit geleistet", sagte die neue Parteivorsitzende Ricarda Lang am Montag auf einer Pressekonferenz. "Das ist nicht zuletzt das Verdienst von Lothar Wieler."
Wieler steht in der Kritik, seit seine Behörde die Gültigkeitsdauer des Genesenenstatus von sechs auf drei Monate verkürzt hat. Viele Menschen standen dadurch plötzlich ohne einen 2G-Nachweis (Genesen oder Geimpft) da. Der designierte FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai hatte Wieler daraufhin praktisch das Vertrauen entzogen und dessen Zukunft an der RKI-Spitze in Frage gestellt.
Dem wollte sich Grünen-Chefin
Berlin und Brandenburg heben 2G-Pflicht im Einzelhandel auf
14:54 Uhr: Die Länder Berlin und Brandenburg wollen die 2G-Regel im Einzelhandel aufheben, die derzeit nur Geimpften und Genesenen den Einkauf in den meisten Geschäften erlaubt. Stattdessen soll eine Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske gelten. Das teilten Vertreter der Landesregierungen beider Länder am Montag mit.
Die Regierende Berliner Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) sagte: "Die Omikron-Welle erfordert in vielen Bereichen angepasste Regelungen." Der Berliner Senat plane, die 2G-Regel im Einzelhandel zeitnah zu beenden. "Wir werden dafür die FFP2-Maskenpflicht überall im Einzelhandel einführen, da diese Masken den besten Schutz vor Infektionen bieten." Auf diese Regelung habe sie sich mit Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke verständigt, sagte Giffey. Ziel sei es, eine einheitliche Regelung in der Metropolregion Berlin-Brandenburg zu haben.
In Brandenburg soll zudem die nächtliche Ausgangsbeschränkung für Ungeimpfte in Hotspot-Regionen fallen. Dagegen soll die 2G-plus-Regel in Gaststätten erhalten bleiben - sie schreibt einen zusätzlichen negativen Test vor. Vorgesehen ist in Brandenburg zudem, dass die Erhebung von Kontaktdaten etwa in der Gastronomie ausgesetzt wird, erklärte Regierungssprecher Florian Engels.
Auch in anderen Ländern sind Lockerungen derzeit ein Thema. Hessen hatte die 2G-Regel im Einzelhandel bereits am Montag gekippt. In Bayern bereitet die Regierung von Ministerpräsident Markus Söder offenbar Lockerungen in Gastronomie, Sport und Kultur vor.
DJ Sven Väth rechnet mit Rückkehr der "Feierkultur"
14:30 Uhr: DJ-Legende
Erste Apotheken starten mit Corona-Impfungen
14:08 Uhr: In Nordrhein-Westfalen haben die Corona-Impfungen in Apotheken begonnen. In Düsseldorf impfte am Montag ein Apotheker mehrere Menschen. Der Start erfolgte damit in NRW schon einen Tag vor dem bundesweit dafür angekündigten Stichtag 8. Februar. Die Hausärzteverbände in Nordrhein-Westfalen hatten das zusätzliche Impfangebot durch Apotheker kritisiert, weil es aktuell auch freie Termine in den Praxen und Impfzentren gibt.
Auf Bundesebene war im Dezember der Weg dafür geebnet worden, dass neben Ärzten befristet auch Apotheker, Zahnärzte sowie Tierärzte gegen Corona impfen dürfen. Voraussetzungen sind eine Schulung und geeignete Räumlichkeiten oder die Einbindung in mobile Impfteams. Der Vorsitzende des Apothekerverbandes Nordrhein, Thomas Preis, berichtete zum Impfstart von einer überraschend regen Nachfrage von Impfwilligen.
Bundesregierung spricht RKI-Chef Wieler "volles Vertrauen" aus
13:51 Uhr: In der Debatte über Lockerungen in der Corona-Politik bleibt die Bundesregierung bei ihrer zurückhaltenden Linie. Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums verwies am Montag auf eine "extrem hohe Zahl an Neuinfektionen". "Wir sind im Grunde genommen auf dem Weg zum Gipfel. Es ist jetzt davon auszugehen, dass in wenigen Wochen dieser Zenit überschritten sein wird und dann wir es auch wieder einfacher werden." Frühere Lockerungen nannte der Sprecher schwierig. "Das macht zum jetzigen Zeitpunkt keinen Sinn."
In den Bundesländern werden allerdings bereits Öffnungsschritte unternommen. Am Dienstag in einer Woche beraten Bund und Länder über einen weiteren gemeinsamen Kurs.
Nach der Diskussion über den Chef des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, am Wochenende gab es am Montag von der Bundesregierung Rückendeckung für ihn. "Der Präsident des RKI, Herr Professor Wieler, genießt nach wie vor das volle Vertrauen der Bundesregierung", sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann.
Der designierte FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai hatte dem "Spiegel" gesagt: "Ich habe großen Respekt vor den Leistungen des RKI-Chefs Lothar Wieler in den vergangenen zwei Jahren während der Pandemie." Er fügte hinzu: "Des Vertrauens der FDP kann sich Herr Wieler aber aufgrund dieser neuerlichen Verfehlung, die ja leider keinen Einzelfall darstellt, nicht mehr sicher sein."
Er bezog sich dabei darauf, dass das RKI den Genesenenstatus Mitte Januar überraschend verkürzt hatte. Viele Bürger verloren quasi über Nacht ihr Recht, in Restaurants, Bars oder in Fitnessstudios zu gehen.
Chef der Krankenhausgesellschaft fordert "glasklare" Öffnungsstrategie
13:05 Uhr: Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, hat klare und verlässliche Öffnungsperspektiven in der Coronar-Pandemie gefordert. "Es braucht eine glasklare Strategie, die den Bürgern, der Wirtschaft, Kultur und Bildung auch eine Perspektive für die kommenden Monate aufzeigt", sagte Gaß der Düsseldorfer "Rheinischen Post" vom Montag.
Er halte es für notwendig, diese klaren Öffnungsperspektiven bereits jetzt zu entwickeln, sagte Gaß weiter. "Das heißt aber nicht, dass sofort Öffnungen erfolgen sollten." Es sollten auch keine festen Termine für Lockerungen genannt werden, die am Ende wieder kassiert werden müssten und bei allen Beteiligten zu Enttäuschungen führen."
Denn ob der Omikron-Subtyp BA.2 oder vielleicht sogar eine neue Variante die Lage erneut verändere, lasse sich derzeit seriös nicht beantworten. "Lockerungen kann es erst geben, wenn der Scheitelpunkt der Omikron-Welle überschritten ist und deutlich wird, dass den Krankenhäusern keine Überlastung mehr droht."
Ungeachtet weiter steigender Infektionszahlen gibt es aus den Ländern Forderungen nach baldigen Lockerungen der geltenden Corona-Maßnahmen. Hintergrund sind der überwiegend milde Verlauf der Omikron-Erkrankungen sowie Lockerungen im europäischen Ausland. Die Bundesregierung lehnt es bislang aber ab, noch vor der nächsten Bund-Länder-Runde einen Lockerungsplan zu erarbeiten.
Portugal erleichtert Einreise für Corona-Geimpfte
12:22 Uhr: Gute Nachricht für Portugal-Besucher: Wer mindestens eine vollständige Grundimmunisierung gegen das Coronavirus hat, muss seit Montag bei der Einreise in das beliebte Urlaubsland keinen zusätzlichen negativen Test vorweisen. Bei Geimpften reicht nun die Vorlage eines in der Europäischen Union anerkannten Nachweises über die vollständige Impfung. Diese Einreiseerleichterung wurde von der Regierung von Ministerpräsident António Costa vorige Woche beschlossen.
Die Einreise ohne Test ist auch dann möglich, wenn ein Zertifikat über eine nicht länger als sechs Monate zurückliegende Genesung von Covid-19 vorgelegt wird.
Die nun abgeschaffte Auflage eines zusätzlichen Tests für alle Einreisenden ab zwölf Jahren galt seit dem 1. Dezember, als die Regierung in Lissabon wegen rapide steigender Zahlen wieder den nationalen Notstand ausrief. Der Corona-Notstand ist noch mindestens bis zum 22. März in Kraft. In Hotels, Restaurants und anderen Einrichtungen gilt 3G.
Portugal ist trotz einer sehr hohen Impfquote von der Pandemie weiterhin stark betroffen und wird von Deutschland als Hochrisikogebiet eingestuft. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen betrug zuletzt gut 2800. Zum Vergleich: In Deutschland lag dieser Wert am Montag bei 1426, im Nachbarland Spanien bei 824. Die Lage in den Krankenhäusern Portugals ist nach Angaben der Behörden aber relativ entspannt.
Erhebung von US-Behörde: Geboosterte sterben 97 Mal seltener an COVID-19
11:39 Uhr: Das Impftempo in Deutschland schwächt sich weiter ab. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom Samstag wurden am Vortag mindestens 266.000 Impfdosen gegen das Coronavirus gespritzt. Am Freitag vor einer Woche waren es noch 428.375 Dosen - vor zwei Wochen etwa 589.000 Dosen.
Die gute Nachrichte, wenn man Zahlen der US-Gesundheitsorganisation CDC glauben darf: Mehr als zwei Drittel der am vergangenen Freitag in Deutschland verabreichten Dosen waren Auffrischungsimpfungen.
Das CDC hat die Wichtigkeit der Booster-Impfungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie noch einmal deutlich herausgestellt. Demnach haben Menschen nach einer abgeschlossenen Impfung mit zwei Dosen zwar bereits ein 14-fach geringeres Risiko, an COVID-19 zu sterben. Für Geboosterte ist das Risiko aber sogar um dem Faktor 97 geringer.
Wie das "Ärzteblatt" berichtet, kommen laut den von CDC-Direktorin Rochelle Walensky vorgestellten Daten pro Woche auf 100.000 ungeimpfte Menschen 9,7 Todesfälle. Bei den Personen, die die primäre Impfserie abgeschlossen haben, sind es 0,7 auf 100.000 Menschen und damit 14 mal weniger.
Von den Geboosterten starben nur 0,1 auf 100.000. Das sind 97 mal weniger als bei den Ungeimpften. Die Zahlen beruhen auf eine Analyse der Woche vor dem 4. Dezember.
Testpflicht für Geimpfte bei Einreise in Griechenland abgeschafft
10:30 Uhr: Reisen nach Griechenland sind leichter geworden. Athen verlangt bei der Einreise seit Montagmorgen von Geimpften keinen negativen PCR- oder Schnelltest mehr. Es reiche wieder eine im jeweiligen Land ausgegebene gültige EU-Impfbescheinigung, teilten die Behörden mit. Griechenland hatte die zusätzliche Testpflicht für geimpfte Einreisende im vergangenen Dezember eingeführt, um die Ausbreitung der Corona-Infektionen einzudämmen. Dieser Alleingang Athens wurde damals von anderen EU-Staaten kritisiert.
Ungeimpfte benötigen allerdings bei der Einreise weiterhin einen negativen PCR-Test, der nicht älter als 72 Stunden sein darf, oder einen maximal 24 Stunden alten negativen Antigen-Schnelltest. Dies gilt auch für die Reisenden, deren Impfbescheinigung im eigenen Land nicht mehr gilt, weil sie die Booster-Impfung nicht gemacht haben.
Söder wirft Bundesregierung "wirre Debattenlage" bei Corona-Strategie vor
09:02 Uhr: Bayerns Ministerpräsident
Söder warb vor der am 16. Februar stattfindenden nächsten Ministerpräsidentenkonferenz dafür, die derzeit geltenden Beschränkungen zu lockern. Einschränkungen der Bevölkerung seien dann richtig, wenn das Gesundheitssystem extrem belastet sei - das sei derzeit bei der Omikron-Variante aber nicht der Fall. In solch einer Situation müsse in der Balance von Freiheit und Sicherheit die Freiheit einen stärkeren Platz finden.
Gleichzeitig warb Söder dafür, trotzdem eine Impfpflicht zu beschließen. Die Impfpflicht sei auch die Antwort auf Herausforderungen durch mögliche zukünftige Mutationen des Coronavirus. Eine Impfpflicht schaffe im Vergleich zu hunderten Verordnungen außerdem ein deutliches Mehr an Klarheit.
Australien öffnet Grenze für internationale Touristen
07:47 Uhr: Fast zwei Jahre nach der Corona-bedingten Schließung der australischen Grenzen dürfen ab dem 21. Februar erstmals wieder zweifach geimpfte Touristen aus aller Welt einreisen. "Sie müssen doppelt geimpft sein, um nach Australien zu kommen. Das ist die Regel. Und es wird von jedem erwartet, sich daran zu halten", sagte Premierminister Scott Morrison am Montag.
Allerdings haben die verschiedenen Bundesstaaten und Territorien des Landes unterschiedliche Regeln, was etwa die Obergrenzen für internationale Ankünfte betrifft. Diese würden auch weiter in Kraft bleiben, betonte Morrison.
Bereits im Dezember hatte Australien die Grenzen für Fachkräfte, internationale Studentinnen und Studenten sowie andere berechtigte Visumsinhaber geöffnet. Zudem wurde ein Reisekorridor mit Südkorea und Japan für vollständig Geimpfte eröffnet.
Australien hatte lange eine Null-Covid-Strategie verfolgt und die Außengrenzen für internationalen Reiseverkehr im März 2020 weitgehend geschlossen. Letztlich musste die Regierung aber einräumen, dass selbst diese drastische Strategie langfristig nicht die erhoffte Wirkung zeigte. Seit Beginn der Pandemie wurden in dem Land mit 25 Millionen Einwohnern rund 2,7 Millionen Infektionsfälle und mehr als 4200 Todesfälle in Verbindung mit Covid-19 bestätigt.
RKI registriert 95.267 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz steigt auf 1.426
05:10 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) hat einen Anstieg der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz gemeldet und damit erneut einen Höchstwert. Das RKI gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Montagmorgen mit 1.426,0 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1.400,8 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1.176,8 (Vormonat: 303,4). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 95.267 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05:05 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche waren es 78.318 Ansteckungen.
Experten gehen von einer hohen und weiter steigenden Zahl von Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind, unter anderem, weil Testkapazitäten und Gesundheitsämter vielerorts am Limit sind.
Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 49 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 61 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 11.117.857 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-infizierten Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI zuletzt am Freitag mit 5,45 an (Donnerstag: 5,00). Darunter können auch Menschen mit positivem Corona-Test sein, die eine andere Haupterkrankung haben.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Montag mit 8.142.100 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 118.766.
Immunologe fordert Gleichstellung von Omikron-Infektion mit Booster-Impfung
04:00 Uhr: Der Immunologe Carsten Watzl fordert, nachgewiesene Omikron-Infektionen rechtlich mit einer Booster-Impfung gleichzustellen. "Dass Geimpfte nach einer Infektion nicht als geboostert gelten, ist wissenschaftlich nicht haltbar", sagte er der "Augsburger Allgemeinen". Es gebe sehr gute Daten, daher sollte eine klar dokumentierte Infektion für jeden Betroffenen mit einer einzelnen Impfdosis gleichgestellt werden.
Der Wissenschaftler sieht zugleich für den Großteil der Bevölkerung keine Eile für erneute Boosterungen mit einem speziellen Omikron-Impfstoff. Der Zusatznutzen wäre, dass erneut Geboosterte eine begrenzte Zeit besser vor der Weitergabe des Virus geschützt wären. "Das ist sicher empfehlenswert, wenn man viel mit vulnerablen Gruppen Kontakt hat, wie etwa beim Pflegepersonal", so Watzl. "Aber letztendlich geht es darum, mit dem Impfen schwere Verläufe zu verhindern. Dazu reichen die drei Impfdosen der bisherigen Impfstoffe."
Kanada: Proteste gegen Corona-Vorgaben - Notstand in Ottawa
02:23 Uhr: Nach über einwöchigen Protesten gegen Corona-Maßnahmen und Impfvorschriften in der kanadischen Hauptstadt Ottawa hat Bürgermeister Jim Watson den Notstand ausgerufen. Diese Maßnahme sei wegen der "ernsten Gefahr und Bedrohung der Sicherheit der Anwohner" durch die anhaltenden Proteste notwendig, hieß es am Sonntag in einer Mitteilung. Die Stadt brauche mehr Unterstützung von anderen Kommunen und von der Regierung.
Die Polizei rief die Demonstranten am Sonntag erneut dazu auf, die Innenstadt zu verlassen. Über Nacht sei es zu Ruhestörungen gekommen. Seit Samstag hätten sie mehr als 450 Strafzettel verteilt, darunter für gefährliches Fahren und Lärmbelästigung. Mehrere Menschen seien in Gewahrsam genommen worden, in knapp 100 Fällen, darunter auch Vorwürfe von Hass-Verbrechen, werde ermittelt, teilte die Polizei mit.
Nach Angaben von Polizeipräsident Peter Sloly nahmen am Samstag schätzungsweise 5.000 Menschen an den Protesten teil. Rund 1.000 Lastwagen und andere Fahrzeuge hätten Teile der Innenstadt blockiert. Anwohner wurden aufgerufen, sich aus der Innenstadt fern zu halten.
Die Protestaktion in Ottawa hatte mit dem Eintreffen eines Konvois aus Hunderten Lastwagen vor einer guten Woche begonnen. Der sogenannte "Freedom Convoy" und Demonstranten harren seither in der Stadt, nahe des Parlaments, aus. Auslöser der Proteste waren im Januar eingeführte Impfvorschriften für Lkw-Fahrer, die aus den USA zurückkehren. Inzwischen richten sich die Proteste gegen staatliche Pandemiebeschränkungen insgesamt.
Ein Großteil der kanadischen Bevölkerung unterstützt nach einer kürzlich veröffentlichen Umfrage die Pandemie-Maßnahmen. In Kanada sind mehr als 77 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft.
Nach Massenveranstaltung: Präsidentin von Honduras hat Corona
00:10 Uhr: Zehn Tage nach ihrer Vereidigung in einem vollen Fußballstadion ist bei der neuen Präsidentin von Honduras, Xiomara Castro, eine Coronavirus-Infektion festgestellt worden. Ein PCR-Test sei am Sonntag positiv ausgefallen, teilte die Linkspolitikerin auf Twitter mit. "Den Untersuchungen zufolge ist es leicht", fügte sie hinzu - gemeint waren vermutlich leichte Symptome einer Erkrankung an COVID-19. Sie arbeite aus der Distanz weiter, schrieb sie.
Am 27. Januar hatte Castro als erste Frau das Amt der Staats- und Regierungschefin des mittelamerikanischen Landes angetreten. Den Amtseid legte die 62-Jährige im Nationalstadion von Tegucigalpa vor einem Publikum von Tausenden Menschen und in Anwesenheit ausländischer Gäste ab - darunter die US-Vizepräsidentin Kamala Harris. Es gab dort viele Umarmungen und Händedrücke zu sehen.
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