Mehr als zwei Millionen Kinder im Niger brauchen nach Einschätzung des UN- Kinderhilfswerks Unicef dringend humanitäre Hilfe.
Schon vor dem Staatsstreich vor wenigen Wochen habe in diesem Jahr die Zahl der mangelernährten Kinder unter fünf Jahren im Niger bei etwa 1,5 Millionen gelegen, teilte Unicef am Montag in einer Erklärung mit. Mindestens 430.000 dieser Kinder litten demnach unter der tödlichsten Form der Mangelernährung. Diese Zahlen könnten jetzt steigen, "wenn die Lebensmittelpreise weiter steigen und eine wirtschaftliche Rezession die Familien, Haushalte und Einkünfte trifft", fügte Unicef hinzu.
Ende Juli hatte das Militär den nigrischen Präsidenten gestürzt und die Macht in dem westafrikanischen Land übernommen. Nach dem Staatsstreich hatte die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas Sanktionen gegen das Land verhängt. Diese haben unter anderem zur Folge, dass es immer wieder zu Stromengpässen kommt. Deshalb könnten Kühlketten unterbrochen werden und Impfstoffe für Kinder verfallen, erklärte Unicef.
Die UN-Organisation leistet weiter humanitäre Hilfe im Niger. "Lebenswichtige Lieferungen" blieben aber an mehreren Stellen blockiert, etwa an der Grenze zu Benin, kritisierte Unicef und rief dazu auf, Hilfsorganisationen den Zugang zum Niger zu garantieren und "humanitäre Güter vor multi- und unilateralen Sanktionen zu schützen". © AFP
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