Neue Erkenntnisse im Mordfall Peggy: Die Ermittler wollen nun den ungefähren Zeitpunkt der Ermordung der neun Jahre alten Schülerin bestimmt haben. Der Tatverdächtige legte indes Haftbeschwerde ein.
Im Mordfall Peggy gehen die Ermittler davon aus, dass die neunjährige Schülerin bereits kurz nach ihrem Verschwinden am 7. Mai 2001 getötet wurde. Dies teilten Staatsanwaltschaft und Polizei am Freitag in Bayreuth mit.
Nach der Festnahme des 41-jährigen Tatverdächtigen vor knapp zwei Wochen werde gegen keine weiteren Beschuldigten ermittelt.
Verdächtiger wollte keinen Anwalt
Die Vernehmung des Mannes im September sei auf Video aufgezeichnet worden. Der Beschuldigte habe dabei durchgehend die Möglichkeit gehabt, einen Verteidiger zu kontaktieren, betonten die Ermittler. Dieses Recht habe er nicht wahrgenommen.
Anlass für die Mitteilung seien auch "abstrakte Meldungen" gewesen, dass die Polizei den Verdächtigen bei der Vernehmung unter Druck gesetzt habe, erklärte ein Polizeisprecher. Diese Vorwürfe weisen die Ermittler zurück.
Fall Peggy: Beschuldigter bestreitet Tat
Nun wird der Verdächtige aber von einem Anwalt vertreten. Inzwischen hat dieser im Mordfall Peggy Beschwerde gegen den Haftbefehl beim Amtsgericht Bayreuth eingereicht.
Diese sei eingegangen und werde nun geprüft, sagte ein Sprecher des Landgerichts am Freitag. Zuvor hatte der Bayerische Rundfunk darüber berichtet.
Es gebe keinen Beweis für die Beteiligung seines Mandanten an der Tötung des neunjährigen Mädchens, sagte Anwalt Jörg Meringer dem Sender. Der 41-Jährige habe auch nichts mit der Beseitigung der Leiche zu tun.
Zum Inhalt der Haftbeschwerde wollte der Gerichtssprecher zunächst keine Angaben machen. Auch wann darüber entschieden wird, sei offen.
Ermittlungserfolg erst vergangene Woche
Peggy aus dem oberfränkischen Lichtenberg war am 7. Mai 2001 auf dem Heimweg von der Schule verschwunden. Im Juli 2016 fand ein Pilzsammler Teile ihres Skeletts in einem Wald bei Rodacherbrunn im thüringischen Saale-Orla-Kreis, knapp 20 Kilometer von Peggys Heimatort entfernt.
Vergangene Woche kam der 41-Jährige unter Mordverdacht in Untersuchungshaft. (am/dpa)
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