Müllsammler haben an der Mündung der Ahr bei einer gemeinnützigen Aktion wohl menschliche Überreste gefunden. Die Polizei muss nun klären, um wessen Knochen es sich handelt.

Mehr Panorama-News

Bei einer Müllsammelaktion an der Mündung der Ahr im rheinland-pfälzischen Sinzig sind möglicherweise menschliche Knochen gefunden worden. Die Knochen wurden am Montag der Rechtsmedizin in Mainz übergeben, um zu klären, ob es sich tatsächlich um menschliche Überreste handelt und ob sie mittels DNA-Abgleich einem vermissten Menschen zugeordnet werden können, wie das Polizeipräsidium in Koblenz mitteilte. Die Ermittlungen in dieser Sache wurden von der Kriminalinspektion Mayen übernommen.

Vermutungen, dass es sich um eines der noch vermissten Flutopfer handeln könnte, konnte die Polizei bislang weder bestätigen noch dementieren. Die Knochen wurden am Sonntag gefunden. Der Fundort sollte am Montag erneut von Spezialkräften abgesucht werden. Nach Angaben eines "SWR"-Reporters haben die Beamten ein etwa zwei Meter großes Loch gegraben. Darin fanden die Ermittler unter anderem auch einen Halswirbel. Weiter soll am Montag noch ein Spürhund zum Einsatz kommen.

Bei der Fundstelle handelt es sich nach Polizeiangaben um einen schwer zugänglichen und unwegsamen Bereich neben der Ahrmündung, der bei der Flut 2021 überschwemmt wurde. Die Ahr mündet in Sinzig in den Rhein.

Knochen mit Kleidungsresten bei der Ahrmündung gefunden

Ein Freiwilliger der Müllsammelaktion, Lars Boes, sagte dem "SWR", dass der Fund der ersten Knochenteile "ein beklemmendes Gefühl" war. Die Gruppe habe daraufhin sofort die Polizei verständigt, während andere freiwillige Helfer die Knochenteile eingesammelt hätten. Laut Boes hingen an den Knochen sogar noch Kleidungsreste. Daher auch die Vermutung, dass es sich bei dem Fund um Überreste eines Menschen handeln könnte.

Sollte der DNA-Abgleich keinen Treffer ergeben, können die Rechtsmediziner noch auf einen gefundenen Unterkiefer samt Zähnen zurückgreifen. Vielleicht kann anhand des Kiefers der Tote identifiziert werden.

Bei der Flutkatastrophe im Juli 2021 waren an der Ahr 135 Menschen ums Leben gekommen. Davon war ein Mann erst in diesem Sommer offiziell für tot erklärt worden. Seine Leiche wurde bislang nicht gefunden. Eine weitere Person wird nach wie vor vermisst. (afp/the)

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.