Polizei und Rettungskräfte haben in der Nacht am Münchner Hauptbahnhof unter realen Bedingungen das Vorgehen bei einem Terrorangriff oder Amoklauf geprobt. Hunderte Kräfte waren im Einsatz - vermeintlich tote und verletzte Komparsen inklusive.
Mit einer Messer-Attacke auf Passanten fing es an, dann folgten minutenlange Schusssalven aus Maschinenpistolen und eine Geiselnahme, Menschen rennen in Panik davon.
Diese dramatischen Szenen haben sich nach Schilderung der "Süddeutschen Zeitung" in der Nacht auf Mittwoch am Münchner Hauptbahnhof abgespielt. Es ist eine Anti-Terror-Übung von Polizei und Rettungskräften, um sich auf den Ernstfall vorzubereiten.
Bedingungen möglichst real, aber nach Drehbuch
Rund 2.000 Polizisten, Feuerwehrleute und Sanitäter waren an dem Übungseinsatz in München beteiligt. Auch der Katastrophenschutz, Kliniken sowie die Deutsche Bahn und die Münchner Verkehrsgesellschaft waren in die Übung eingebunden.
Um das Vorgehen bei einem Terrorangriff oder Amoklauf sinnvoll zu Proben, mussten die Bedingungen so real wie möglich sein - mit Schutzausstattung, Schreckschüssen, blutig geschminkten Verletzten und Falschmeldungen.
An dem Drehbuch wurde monatelang gefeilt, berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Die beteiligten Beamten wussten demnach aber nicht, womit sie es bei der Übung genau zu tun bekommen würden.
Fokus auf Zusammenarbeit verschiedener Organisationen
Der Fokus der Aktion "Lelex" ("Lebensbedrohliche Einsatzlage Exercise") war nach Aussage des bayrischen Innenministers
Ähnliche Übungen hatte es zuletzt auch in anderen Städten gegeben, unter anderem in Leipzig und Frankfurt am Main.
Die Münchnerinnen und Münchner wurden vorab über den Übungseinsatz informiert. Panikreaktionen habe es nicht gegeben, sagte der Polizeipräsident der bayrischen Metropole, Hubertus Andrä. Die Bürger hätten die Vorkommnisse als Übung erkannt.
In der Nacht auf den 20. Juni steht bereits die nächste Übung an. Dann soll laut Innenminister Herrmann auch die Bundeswehr involviert sein. (dpa / jwo)
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