Die Modekette C&A hatte bis vor wenigen Tagen einen Kinderpullover im Sortiment, der in jeglicher Hinsicht untragbar war: Das schwarze Sweatshirt mit dem weißen Print hatte verblüffende Ähnlichkeit zu Kleidungsstücken, die man sonst eher in der rechtsextremen Szene findet.
Auf der Vorderseite des zweifelhaften C&A-Kinderpullovers ist groß in weiß umrandeter Fraktur das Wort "Division" zu lesen. Zwei Textzeilen darunter sind weiß, eine dritte ist rot.
Das Problem: Sowohl die Schriftart als auch die Farben des Pullis haben erschreckend große Ähnlichkeit zu Shirts der Rechtsrockband "Division Germania". Die Farben Schwarz, Weiß und Rot ergeben zusammen die Reichsflagge des Nationalsozialismus.
C&A war Ähnlichkeit nicht bewusst
Über den Tweet einer Twitter-Nutzerin wurde die Berliner Tageszeitung "taz" auf das Kleidungsstück aufmerksam. Auf Nachfrage der Redaktion entschuldigte sich die Modekette für "diesen bedauerlichen Vorfall".
"Die Ähnlichkeit des Schriftzugs war uns leider nicht bewusst und keinesfalls beabsichtigt." Man positioniere sich "klar gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus."
Schon kurz nachdem die "taz" ihre Anfrage gestellt hatte, reagierte C&A und entfernte das Sweatshirts aus seinem Online-Shop. Auch die Filialen habe man informiert, hieß es.
"Wir nehmen diesen Vorfall zum Anlass, unsere Design-, Schulungs- und Freigabeprozesse nochmal zu überprüfen", erklärte der Konzern.
Nicht die erste Entgleisung in der Modewelt
Es ist nicht das erste Mal, dass eine Modekette für derartige Schlagzeilen sorgt. Bereits zweimal stand die spanische Kette Zara in der Kritik: 2007 mit einer Handtasche, deren Aufdruck stark an Hakenkreuze erinnerte, und im Jahr 2014, als sie Babysachen verkaufte, die stark an KZ-Kleidung erinnerte – mit einem gelben Stern auf der Brust.
Dem schwedischen Moderiesen H&M wurde im Januar 2018 Rassismus vorgeworfen, nachdem ein Pullover mit dem Aufdruck "Coolest Monkey in the Jungle" von einem schwarzen Jungen präsentiert wurde. (jwo)
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