In einem aktuellen Prospekt wirbt der Discounter Netto mit tiefgefrorenem Zebrasteak. In den sozialen Netzwerken tobt der Shitstorm. Auch Umweltschützer sind empört.

Mehr aktuelle News lesen Sie hier

Mit dem aktuellen Angebot einer 300-Gramm-Packung Tiefkühl-Zebrasteak wollte die Billig-Supermarktkette Netto ihre Kundschaft wohl in festliche Stimmung versetzen. Doch das exotische Angebot für 6,99 Euro löst bei vielen Kunden alles andere als Begeisterung aus.

Unklar, woher das Fleisch stammt

In Anbetracht der im Oktober veröffentlichten Meldung des "Living Planet Reports", in der es heißt, dass die Wildtierbestände weltweit um 60 Prozent zurückgegangen sind, sorgt das fragwürdige Fleisch für besonders große Empörung.

"Dann geh doch zu Netto…", schreibt ein Twitter-Nutzer und fährt fort: "Wenn du ein Konzern dabei unterstützt vom Aussterben bedrohte Tiere als Fleisch zu verkaufen!"

Denn unklar ist vor allem, woher das Fleisch stammt. Weder zur Jagd, noch zur etwaigen Haltung der Tiere kann das Unternehmen Angaben machen. Der Verpackungs-Hinweis "Auf mögliche Rückstände von Geschossteilen achten" heizt den Ärger nur noch mehr an.

Ob Rind, Schwein oder Zebra - macht das einen Unterschied? Auch, was solche Argumente betrifft, sind sich die meisten User in den sozialen Netzwerken einig.

Vom Aussterben bedroht

Die Artenschutzorganisation Pro Wildlife warnt in einer aktuellen Pressemitteilung vor solchen Angeboten. Das in Discountern angebotene Zebrafleisch stamme vermutlich von Steppenzebras, die bislang als nicht gefährdet geführt werden.

Die Bestände seien jedoch zwischen 2002 und 2016 um 24 Prozent zurückgegangen. Deswegen gelte die Art auf der Roten Liste inzwischen als "potenziell gefährdet" und stehe bereits an der Grenze zur Gefährdung. (zym)  © 1&1 Mail & Media/spot on news

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.