Das erste sogenannte Bieropfer ist auf der Wiesn-Sanitätsstation gelandet. Verhältnismäßig spät, wenn man bedenkt, dass es in manchem Jahr schon die ersten Volltrunkenen gab, bevor das erste Bier überhaupt ausgeschenkt worden ist.
Zweieinhalb Stunden nach dem Anstich und damit dem Beginn des Bierausschanks auf dem Oktoberfest ist das erste sogenannte Bieropfer auf der Wiesn-Sanitätsstation gelandet.
Um 14:31 Uhr sei eine 24 Jahre alte Besucherin aus den USA mit der Trage gebracht worden, berichtete Michel Belcijan, Betriebsleiter der Aicher Ambulanz. Die junge Frau sei nicht ansprechbar gewesen - laut Belcijan ein "Totalausfall".
Das Wiesnbier hat seine Tücken: Es ist mit etwa sechs Prozent Alkohol stärker als normales Helles, es gibt nur eine Maß, also einen ganzen Liter - und bei warmem Wetter in der Schwüle der Bierzelte rinnt es leicht die Kehle hinunter.
Erster Einsatz vor Öffnung des Festgeländes
Ihren ersten Einsatz verzeichneten die Helfer der Sanitätsstation der Aicher Ambulanz um 08:45 Uhr - also eine Viertelstunde, bevor das Wiesngelände geöffnet wurde. Eine junge Frau sei kollabiert - ob auch hier Alkohol im Spiel war, blieb offen.
An den Eingängen zur Wiesn und an der Bavaria hatten zahlreiche Gäste schon in den frühen Morgenstunden auf den Einlass gewartet - und manche hatten offensichtlich gut vorgeglüht: Reinigungspersonal der Stadt kehrte am Morgen noch zahlreiche Scherben von Bierflaschen zusammen, mitsamt anderem Müll von dem morgendlichen Wiesn-Warm-up.
"Mini-Klinik" bleibt über Nacht besetzt
Rund 530 Einsatzkräfte, darunter wie im Vorjahr 55 Ärztinnen und Ärzte, werden sich an den 16 Festtagen um die Gesundheit der Besucher kümmern.
Erneut bleibt die "Mini-Klinik" über Nacht besetzt. Just nach Schankschluss hat sie meist volles Haus. Wer - meist alkoholbedingt - nicht fit für den Heimweg war, musste früher ins Krankenhaus. Stets zur Wiesn-Zeit stieg Ärzten zufolge die Zahl der Notaufnahmen in München um bis zu 30 Prozent.
Auf der Wiesn 2023 behandelten die Aicher Helfer 8.157 Patienten. Rund ein Drittel von ihnen landete wegen einer Intoxikation auf der Station - zu viel Alkohol. (dpa/bearbeitet von ff)
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