Ein Flugzeug musste in Frankfurt zwischenlanden, weil ein offenbar psychisch kranker Passagier versucht hatte, die Flugzeugtür zu öffnen.
Ein offenbar psychisch kranker Passagier hat auf einem Flug von Paphos auf Zypern nach Dublin versucht, die hintere Kabinentür des Flugzeugs zu öffnen. Nur der Einsatz mehrerer beherzter Passagiere konnte verhindern, dass der 38 Jahre alte Mann tatsächlich die Flugzeugtür öffnete, sagte ein Sprecher der Bundespolizei am Dienstag. Der Pilot entschloss sich wegen des Zwischenfalls am Montagnachmittag zu einer ungeplanten Zwischenlandung in Frankfurt.
Als Polizeibeamte an Bord kamen, berichtete die Begleiterin des 38-Jährigen von einer psychischen Vorerkrankung, hieß es. Der Mann leistete erheblichen Widerstand und wurde mit Handfesseln fixiert in Schutzgewahrsam genommen.
Vier Stunden Verspätung
Gegen den 38-Jährigen wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Das Flugzeug der Airline Ryanair landete den Angaben zufolge nach dem unfreiwilligen Zwischenstopp mit fast vier Stunden Verspätung in Dublin.
Größere Probleme mit aufmüpfigen Passagieren an Bord von Flugzeugen sind nach Angaben des Dachverbands der Fluggesellschaften (IATA) ein wachsendes Problem. Dabei sei oft Alkohol im Spiel.
Die IATA (International Air Transport Association) befragt Airlines seit einigen Jahren über Zwischenfälle an Bord. 2016 ging die Zahl der gemeldeten Fälle zwar um zehn Prozent auf knapp 10.000 zurück. Aber deutlich mehr Passagiere mussten im Sitz festgeschnallt werden, weil alle anderen Versuche, die Situation zu entspannen, nichts nutzten. 2015 hätten 113 Passagiere festgeschnallt werden müssen, 2016 waren es 169, so die IATA.
Passagiere werden öfter handgreiflich
Der Anteil der Zwischenfälle, bei denen die Passagiere handgreiflich wurden, dann aber beruhigt werden konnten, stieg von elf auf zwölf Prozent. In den meisten Fällen beruhigten sich aufgebrachte Passagiere nach dem Eingreifen der Crew, ohne handgreiflich zu werden. Die tatsächlichen Zahlen lägen sicher deutlich höher, so der Verband, der darauf verweist, dass nur 190 der weltweit mehr als 800 Airlines Auskunft geben. Zahlen für 2017 lagen noch nicht vor.
(mh/dpa)
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