Wegen der Corona-Pandemie hatte es wochenlang keine Kundgebungen der Pegida-Bewegung gegeben. Per Sondergenehmigung erlaubte die Stadt Dreden nun wieder eine Demonstration - was zu heftiger Kritik geführt hatte. Auch in Chemnitz durfte die Bewegung auftreten.
Mit einer Sondergenehmigung der Dresdner Versammlungsbehörde hat die islam- und ausländerfeindliche Pegida-Bewegung am Montag erstmals in der Corona-Krise wieder demonstrieren können - allerdings nur mit 15 zugelassenen Teilnehmern. Unter Polizeibewachung und hinter einer Absperrung hatten sich auf dem Dresdner Neumarkt die Demonstranten versammelt.
Außerhalb der Absperrgitter, die eine 25 mal 25 Meter große Fläche umgrenzten, befanden sich Schätzungen zufolge mehrere Dutzend Pegida-Anhänger in größerem Abstand sowie rund 30 Gegendemonstranten.
Nach harscher Kritik hatte die Stadt Dresden die Auflagen am Montag noch einmal verschärft. Das Dresdner Ordnungsamt hatte nach einer Sondergenehmigung für ein Pegida-Treffen mit 80 zugelassenen Teilnehmern für Kopfschütteln gesorgt und Proteste ausgelöst.
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Selbst Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) zeigte sich von der Entscheidung seiner Behörde überrascht und kündigte mit Blick auf den Infektionsschutz eine rechtliche Überprüfung an. Am Nachmittag ergingen dann die verschärften Auflagen. Die neue Regelung erscheine ihm "wesentlich angemessener", wurde Hilbert in einem Tweet der Landeshauptstadt zitiert.
Sondergenehmigung sorgt für Kritik und Protest
Pegida hatte am Sonntag im Internet bekanntgeben, nach "konstruktiver Abstimmung mit der Versammlungsbehörde und dem Gesundheitsamt" eine Sondergenehmigung bekommen zu haben. Laut Corona-Schutz-Verordnung in Sachsen sind Ansammlungen untersagt, Ausnahmegenehmigungen können aber erteilt werden.
Kritik und Protest entzündete sich aber vor allem am Datum der Kundgebung. Denn der 20. April - der Geburtstag Hitlers - ist ein von der rechtsextremen Szene immer wieder für Treffen genutzter Tag.
Pegida veranstaltet allerdings bis auf Ausnahmen seine Versammlungen immer montags. Dennoch machten Linke, SPD und verschiedene Institutionen auf den Zusammenhang mit Hitlers Geburtstag aufmerksam.
15 Teilnehmer bei Kundgebung in Chemnitz
Die Chemnitzer Grünen verurteilten zudem eine für den Abend in ihrer Stadt geplante Kundgebung der rechtsextremen Vereinigung Pro Chemnitz. Die Stadt hatte diese ursprünglich untersagt.
Nach einer Entscheidung des Verwaltungsgerichtes Chemnitz konnte sie nur mit 15 Teilnehmern stattfinden. Zudem mussten die Demonstranten Mundschutz tragen und einen Mindestabstand von zwei Metern einhalten. (dpa/dh)
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