Wer trägt Schuld am Lawinen-Tod von drei Deutschen in Südtirol? Die Polizei teilt mit, dass es keine Hinweise darauf gebe, dass das Schneebrett von Tourengehern abseits der Piste ausgelöst wurde. Derzeit sei ein natürlicher Abgang am wahrscheinlichsten.

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Bei dem Lawinenunglück in Südtirol hat die Polizei nach eigenen Angaben bisher keine Hinweise, dass das Schneebrett von Tourengehern abseits der Piste ausgelöst wurde. Es habe sehr starken Wind und einen Temperaturanstieg gegeben, sagte ein Sprecher der Carabinieri am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Dies begünstigt eine natürliche Auslösung von Lawinen. Die Staatsanwaltschaft sei für Ermittlungen am Unglücksort.

Drei Deutsche unter den Todesopfern

Bei den Toten handelt es sich nach neuen Angaben der Polizei um eine 35 Jahre alte Frau aus Thüringen - zuvor hatte die Polizei das Alter mit 25 angegeben. Ihre sieben Jahre alte Tochter sei trotz Wiederbelebungsmaßnahmen später ebenfalls gestorben. Der Vater sei auch dabei gewesen, aber nicht von der Lawine erfasst worden.

Zudem sei ein sieben Jahre altes Mädchen aus Eschweiler in Nordrhein-Westfalen gestorben, sagte der Sprecher. Dessen Vater und Bruder seien verletzt im Krankenhaus, die Mutter habe das Unglück miterlebt und werde nun wegen eines Schocks behandelt.

Ramelow schockiert über tödliches Lawinenunglück

Indes hat sich Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) schockiert über das Lawinenunglück in Südtirol gezeigt. "Hier wurde großes Leid über eine Familie gebracht, die einfach ihren wohlverdienten Winterurlaub machen wollte", sagte Ramelow am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur.

Die Landesregierung werde den Angehörigen ihre Unterstützung anbieten. Der Fall zeige einmal mehr, dass Naturkapriolen nicht zu unterschätzen seien - insbesondere da es offensichtlich keine Lawinenwarnung gab. (mgb/dpa)

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