Fünf Polizeibeamte müssen sich seit Donnerstag vor dem Kölner Landgericht wegen mutmaßlich übermäßiger Gewalt im Einsatz verantworten. Den Beamten im Alter zwischen 26 und 42 Jahren wird vorgeworfen, bei einem Polizeieinsatz im April 2021 einen 59-jährigen italienischen Staatsbürger ohne Rechtfertigung getreten und geschlagen zu haben. Zum Auftakt wurde nach Gerichtsangaben die Anklage verlesen.
Laut Staatsanwaltschaft waren die Beamten im April 2021 in Köln zu einem Verkehrsdelikt gerufen worden. Sie sollen den Mann bei dem Einsatz zu Boden gebracht, ihn getreten und geschlagen haben. Dies sei weder strafrechtlich noch polizeigesetzlich gerechtfertigt gewesen.
Demnach wurde der Mann nach dem Vorfall zunächst verletzt mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht, das er nach ambulanter Behandlung noch am selben Tag verließ. Im Juni 2021 starb der nicht an dem Unfall beteiligte 59-Jährige den Angaben zufolge in einem Krankenhaus. Einen Zusammenhang zwischen dem Tod und der vorangehenden Körperverletzung stellte die Anklage laut einer Gerichtssprecherin nicht her.
Vor dem Landgericht müssen sich die Beamten nun wegen gemeinschaftlicher gefährlicher Körperverletzung im Amt verantworten, zwei von ihnen sind zudem wegen Verfolgung Unschuldiger angeklagt. Sie sollen gegen den Mann eine Anzeige erstattet und dabei unrichtige Angaben gemacht haben. Einem der Angeklagten wird zudem Verletzung von Dienstgeheimnissen zur Last gelegt. Für den Prozess wurden zunächst weitere Verhandlungstage bis Ende November festgesetzt. © AFP
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