Seit Anfang 2017 saß Joaquín "El Chapo" Guzmán im Hochsicherheitsgefängnis in New York. Nach fast zwei Jahren ist nun der Prozess gegen den Drogenbaron gestartet. Ihm werden Drogenhandel, Mord, Geldwäsche und Waffenmissbrauch vorgeworfen. Bis zu einem Urteil könnten jedoch noch Monate vergehen.

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Unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen hat am Dienstag in New York der Prozess gegen den mexikanischen Drogenboss Joaquín "El Chapo" Guzmán begonnen. Zum Auftakt verzögerten sich jedoch zunächst die Eröffnungsplädoyers von Staatsanwaltschaft und Verteidigung, weil ein Mitglied der Jury aus zunächst ungenannter Ursache ausgetauscht werden musste, wie US-Medien berichteten. Bei strömendem Regen hatten sich schon am frühen Morgen Dutzende Reporter und Schaulustige vor dem Gericht angestellt, um einen Platz im Saal zu bekommen.

Die US-Justiz wirft dem wegen seiner Körpergröße von etwas mehr als 1,60 Meter "El Chapo" (Der Kurze) genannten Guzmán unter anderem Drogenhandel, Geldwäsche und das Führen einer kriminellen Organisation - des mexikanischen Drogenkartells Sinaloa - vor.

Er soll tonnenweise Kokain und Heroin in die USA geschmuggelt und damit Milliarden verdient haben. Zudem soll er für bis zu 3000 Morde verantwortlich sein.

Es droht ein Mammutprozess

Bis zu einem Urteil kann es nach Einschätzung von Richter Brian Cogan noch mehrere Monate dauern. Zwölf in der vergangenen Woche ausgesuchte Jury-Mitglieder - sieben Männer, fünf Frauen - sollen zu ihrer eigenen Sicherheit anonym über das Schicksal von Guzmán entscheiden.

Bei einer Verurteilung droht Guzmán eine lebenslange Haftstrafe. Die Todesstrafe ist gemäß einer Einigung zwischen Mexiko und den USA ausgeschlossen.

Seit seiner Auslieferung an die USA im Januat 2017 sitzt Guzmán in einem Hochsicherheitsgefängnis in Manhattan. In Mexiko waren dem Drogenboss zuvor mehrfach spektakuläre Gefängnisausbrüche gelungen.

Rund ein Dutzend Staatsanwälte arbeiten an dem Fall. 16 Zeugen - darunter mexikanische und kolumbianische Dealer, die in US-Gefängnissen sitzen - haben sie in Stellung gebracht, um gegen "El Chapo" auszusagen.

Guzmán hat mehrere Star-Verteidiger engagiert. Das Gericht in Brooklyn gilt als Institution im Kampf gegen das organisierte Verbrechen. Der Drogenkrieg in Mexiko tobt allerdings auch ohne "El Chapo" weiter. (sg/dpa)

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