Ein Mann rastete auf einem Flug von Mexiko nach Frankfurt aus. Um andere nicht zu gefährden, fesselte ihn die Crew. Doch er konnte sich befreien. Dem Piloten blieb nur noch eine Maßnahme, um Schlimmeres zu verhindern.
Eine Boeing 747 der Lufthansa war am Samstag von der Hauptstadt Mexikos unterwegs nach Frankfurt. Die Maschine war zwar leicht verspätet, doch ansonsten ereignete sich zunächst nichts Ungewöhnliches an Bord. Aber bereits kurze Zeit, nachdem der Flieger in der Luft war, ist ein Passagier einem Bericht von "rtl.de" zufolge ausgerastet.
Crew fühlt sich von aggressivem Fluggast bedroht und fesselt ihn
Die Fluggäste sollten noch sitzen bleiben, denn wegen des Starts waren die Symbole zum Anschnallen noch sichtbar. Das passte dem wütenden Gast aber nicht. Der aggressive Mann soll dem Bericht zufolge aufgestanden sein, nach Alkohol verlangt und randaliert haben. Die Crew an Bord des Flugzeugs verwarnte den Passagier und fühlte sich offenbar sogar bedroht. Weil der Mann die Warnungen des Flugpersonals nicht ernst nahm, griffen die Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter zu einem drastischen Mittel und fesselten den Mann.
Doch dem gefesselten Passagier gelang es, sich zu befreien. Aus Sorge, die Lage könnte weiter eskalieren, drehten der Kapitän und die beiden anderen Piloten laut Bericht um und setzten zur Landung in Mexiko-Stadt an.
Wie ein Lufthansa-Sprecher gegenüber "rtl.de" sagte, ging die Reise für die übrigen Passagiere zunächst nicht weiter: "Der Flug wird heute nicht mehr fortgesetzt und unsere Passagiere werden auf nächstmögliche Flüge oder alternative Strecken umgebucht. Die Sicherheit an Bord für unsere Passagiere und unsere Crew ist unsere oberste Priorität."
Luftsicherheitsgesetz regelt, was Crew an Bord darf
Für Situationen wie diese hat der Gesetzgeber das Luftsicherheitsgesetz formuliert, das "dem Schutz vor Angriffen auf die Sicherheit des zivilen Luftverkehrs, insbesondere vor Flugzeugentführungen, Sabotageakten und terroristischen Anschlägen", dient. Darin ist unter anderem festgelegt, was die Crew an Bord darf, um die Sicherheit aller Passagiere zu gewährleisten.
Der verantwortliche Luftfahrzeugführer hat per Gesetz für die Sicherheit und Ordnung an Bord des im Flug befindlichen Luftfahrzeuges zu sorgen. Dazu darf er nicht nur die Identität von Passagieren feststellen, das Gepäck kontrollieren und gegebenenfalls sicherstellen, sondern auch "eine Person fesseln, wenn Tatsachen die Annahme rechtfertigen, dass die Person den Luftfahrzeugführer oder Dritte angreifen oder Sachen beschädigen wird". Er hat das Recht, diese Aufgaben an seine Crewmitglieder zu verteilen. Alle Personen an Bord müssen den Anordnungen des Piloten und der Crew Folge leisten.
Im beschriebenen Fall konnte durch das Handeln der Crew an Bord Schlimmeres verhindert werden. Nach der Landung betraten Polizisten das Flugzeug und nahmen den Randalierer fest.
Verwendete Quellen
- rtl.de: "Alarm im Lufthansa-Flugzeug! Flugbegleiter fesseln Passagier, dann wird es noch dramatischer!"
- Bundesministerium der Justiz: "Luftsicherheitsgesetz"