Nach einem rassistischen Vorfall bei der Bergkirchweih in Erlangen haben sich die Festwirte sowie der Oberbürgermeister der Stadt, Florian Janik (SPD), mit deutlichen Worten davon distanziert.
Zudem beschlossen die Gastronomen, das Lied "L'amour toujours" des italienischen DJ
Zwei Polizeibeamte aus Essen, die am Freitag das Fest privat besuchten, hatten den Sicherheitsdienst verständigt und die Polizei gerufen, weil zwei Gäste "Ausländer raus" riefen. Die Verdächtigen wurden des Festes verwiesen.
In einer Stellungnahme teilten am Samstag die Geschäftsführer des betroffenen Biergartens mit: "Wir als Inhaber und Betreiber des Altstädter Schießhauses distanzieren uns in aller Deutlichkeit von den skandierten Parolen und der damit verbundenen Gesinnung. Wir verurteilen jede Form von Ausländerfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz auf das Schärfste und dulden solches Gebaren egal in welcher Form auf unserem Gelände nicht."
Weiter schrieben sie, in ihrem Betrieb seien Menschen aus mehr als zehn Nationen beschäftigt. Es seien alle Gäste willkommen, "die sich zur freiheitlichen-demokratischen Grundordnung unseres Landes bekennen, und die fröhlich und friedlich essen, trinken und feiern möchten". Menschen mit extremistischen politischen Ansichten hätten "keinen Fußbreit Platz, ihre Ansichten zu verbreiten".
Oberbürgermeister Janik teilte mit: "Die Erlanger Bergkirchweih ist so bunt wie unsere Stadt." Der Rathauschef lobte das Vorgehen der Beteiligten. Sie hätten gezeigt, "dass Ausländerfeindlichkeit und Rassismus auf dem Berg nichts zu suchen haben".
Zuletzt hatte ein ähnlicher Vorfall auf der Ferieninsel Sylt bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Auf dem nur wenige Sekunden langen Video, das zu Pfingsten entstanden sein soll, ist zu sehen und zu hören, wie junge Menschen zur Melodie des mehr als 20 Jahre alten D'Agostino-Partyhits rassistische Parolen grölen. Scheinbar völlig ungeniert singen sie "Deutschland den Deutschen - Ausländer raus!". © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.