- In Berlin und Brandenburg ist es zu Razzien bei den Hells Angels gekommen.
- Zuvor hatten Beamte Nachrichten geknackt, die bislang als unentschlüsselbar galten.
- Die Polizei spricht von einer Goldgrube.
Die Entschlüsselung des Krypto-Messengerdienstes Encrochat ließ schon eine ganze Reihe krimineller Organisationen auffliegen - nun traf es auch die Hells Angels. Am Donnerstag schlugen die Polizeibehörden in Berlin und Brandenburg mit zwei großen Razzien gegen das Rockermilieu zu.
Sieben verdächtige Mitglieder der Hells Angels wurden verhaftet, die Polizei durchsuchte insgesamt 24 Wohnungen und andere Räume, wie die Polizei in Potsdam und die Berliner Staatsanwaltschaft mitteilten.
Es gehe um organisierte Rockerkriminalität und Handel mit Rauschgift und Waffen, hieß es. Allein in Berlin waren 230 Polizisten seit dem frühen Donnerstagmorgen im Einsatz und durchsuchten 18 Orte.
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Razzia gegen Hells Angels: Polizei entschlüsselte Nachrichten, die angeblich nicht zu knacken waren
Nach blutigen Konkurrenzkämpfen vor einigen Jahren war es zuletzt öffentlich etwas ruhiger um die Hells Angels geworden. Die abgehörten und entschlüsselten Nachrichten aus dem Kurznachrichtendienst Encrochat gaben der Polizei aber die Möglichkeit, Informationen aus dem ansonsten abgeschotteten Rockermilieu zu erhalten.
Die Firma Encrochat bot aufwendige Verschlüsselungen für Handys an, genutzt wurde das vor allem von Kriminellen. 60.000 Teilnehmer hätten den Chatdienst genutzt, weil es hieß, die Technik sei nicht zu knacken. Der Polizei in den Niederlanden und Frankreich gelang das trotzdem. Chats und Gespräche aus dem Zeitraum April bis Juni 2020 wurden entschlüsselt. Es ging um über 20 Millionen Nachrichten.
"Encrochat ist eine absolute Goldgrube für die Sicherheitsbehörden, weil Kriminelle hier über Jahre vollkommen offen über Straftaten kommuniziert haben", teilte die Gewerkschaft der Polizei Berlin mit. "Die schiere Masse an Erkenntnissen ist Fluch und Segen zugleich, weil das große Kapazitäten der Kripo auf Jahre bindet." © dpa
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