Bei länderübergreifenden Ermittlungen gegen eine mutmaßliche Drogenhändlerbande haben Beamte zahlreiche Wohnungen in Deutschland und Spanien durchsucht. Wie das Bundeskriminalamt (BKA) mitteilte, waren am Dienstagmorgen mehr als 300 deutsche Polizisten und Zollfahnder sowie 200 spanische Strafverfolger im Einsatz.
In Wiesbaden, in St. Augustin bei Bonn sowie in München seien im Auftrag der Staatsanwaltschaft Wiesbaden insgesamt 21 Wohngebäude durchsucht worden. Die Ermittlerinnen und Ermittler vollstreckten zwei Haftbefehle. Zeitgleich wurden 13 Wohnungen im spanischen Marbella und der Umgebung durchsucht, es gab drei weitere Festnahmen, wie das BKA mitteilte.
Die Ermittlungen liefen den Angaben zufolge seit Mai 2023 und richteten sich gegen eine hauptsächlich in Wiesbaden und Marbella ansässige Gruppierung wegen des Verdachts der Geldwäsche, der Bildung einer kriminellen Vereinigung und des bandenmäßigen Handels mit Cannabis.
Ausgangspunkt sei der Fund von mehr als 380 000 Euro bei einer Zollkontrolle in Frankreich, nahe der spanischen Grenze, gewesen. Das Bargeld sei in einem professionell verbauten Versteck eines Fahrzeugs entdeckt worden, teilte das BKA mit. Die Spur der französischen Strafverfolger habe dann nach Wiesbaden geführt.
Das abgestimmte Vorgehen von deutschen, spanischen und französischen Behörden habe zur Identifizierung von 21 Tatverdächtigen im Alter von 22 bis 45 Jahren geführt, die seit rund vier Jahren regelmäßige Cannabis-Lieferungen im bis zu dreistelligen Kilogramm-Bereich von Spanien nach Deutschland organisiert haben sollen. Die Gewinne liegen laut BKA in Millionenhöhe.
Unter den Festgenommenen in Spanien sollen die mutmaßlichen Anführer sein. Die Bande habe ein hohes Gewaltpotenzial gezeigt. "Auseinandersetzungen mit konkurrierenden Straftätern waren von Brandanschlägen, versuchten Tötungsdelikten, gefährlichen Körperverletzungen, Erpressungen sowie Freiheitsberaubungen geprägt", erläuterte das BKA. © dpa
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