• Abiturprüfungen stehen auf dem Programm, dann fallen Schüsse.
  • Ein bewaffneter Mann verletzt eine Beschäftigte des Gymnasiums in Bremerhaven.
  • Rund 200 Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte schließen sich in den Klassenräumen ein.

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Mit einer Armbrust hat ein 21-jähriger Mann am Donnerstag in einer Schule in Bremerhaven auf eine Frau geschossen und dabei verletzt. Die Beschäftigte des Gymnasiums wurde ins Krankenhaus gebracht, wie eine Polizeisprecherin sagte.

Ob Lebensgefahr bestand, war zunächst unklar. Weitere Angaben zu der Verletzten machte die Polizei zunächst nicht. Der Täter wurde nach der Tat festgenommen. Zum Motiv gab die Polizei auf einer Pressekonferenz bekannt, das möglicherweise eine "psychologische Disposition dazu beigetragen" habe. Eine Verbindung zum Opfer könne derzeit ebenfalls weder bestätigt, noch ausgeschlossen werden. Die verletzte Frau sei noch nicht vernehmbar.

Rund 200 Schülerinnen und Schüler zur Tatzeit im Gebäude

Zur Tatzeit waren rund 200 Schülerinnen und Schüler im Gebäude - Abiturprüfungen standen auf dem Programm des Lloyd-Gymnasiums an der Grazer Straße in Bremerhaven-Mitte. Wie viele Lehrkräfte und weitere Schulbeschäftigte anwesend waren, blieb zunächst unklar.

Nach den ersten Erkenntnissen der Polizei drang der 21-jährige bewaffnete Täter gegen 9:15 Uhr in die Schule ein und schoss. Dabei verletzte er eine Mitarbeiterin schwer. Sie wurde umgehend von Rettungskräften in ein Krankenhaus gebracht. Welche Waffe er benutzte, sagte die Polizei nicht. Ein Notfallplan der Schule wurde ausgelöst, die Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte schlossen sich in den Klassenzimmern ein. Mehrere Stunden verbrachten sie in den Räumen.

Einsatzkräfte durchsuchten das Gebäude, um sicherzustellen, dass keine weitere Gefahr bestand. "Die Polizei hat die Lage vor Ort unter Kontrolle", hieß es in einer Mitteilung am Vormittag. Für Eltern der Schülerinnen und Schüler richtete der Magistrat der Stadt Bremerhaven ein Informationstelefon ein. Es ist erreichbar unter 0471/5902735. Die Beratung ist noch bis 21:00 Uhr erreichbar.

Neben Polizei auch auch Seelsorger und Psychologen vor Ort

Am Morgen hatte die Polizei auf Twitter von einem größeren Polizeieinsatz in Bremerhaven berichtet und die Bevölkerung dazu aufgerufen, den Bürgermeister-Martin-Donandt-Platz und die anliegenden Straßen zu meiden.

Das Gelände der Schule wurde nach der Tat großräumig mit Flatterband abgesperrt. Neben Einsatzkräften von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst waren auch Seelsorger und Psychologen vor Ort. Zunächst wurden mehrere kleine Zelte aufgebaut, um Schülerinnen, Schüler und Schulbeschäftigte zu betreuen. Wegen der Gewittergefahr wurden die Zelte später wieder abgebaut und die Betreuung in eine Kirche verlegt. Eltern warteten auf ihre Kinder.

Die Polizei hat ein Hinweisportal eingerichtet. Bilder, Videos oder Tondokumente, die den Vorfall zeigen oder die zur Aufklärung der Tat beitragen können, können unter der Adresse hb.hinweisportal.de hochgeladen werden. (dpa/afp/mgb)

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