In einer seltenen 24-stündigen Operation ist kalifornischen Ärzten die Trennung von am Kopf verwachsenen siamesischen Zwillingen gelungen.

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Die neun Monate alten Mädchen Abigail und Micaela seien am Hinterkopf zusammengewachsen gewesen, teilte das Kinderkrankenhaus der nordkalifornischen Universität Davis mit.

Das mache nur zwei Prozent der ohnehin seltenen Fälle von verwachsenen Zwillingen aus, hieß es. In einer 24-stündigen Operation wurden die Zwillinge nun erfolgreich getrennt.

Ärzte planten OP bereits während Schwangerschaft

Siamesische Zwillinge in Kalifornien erfolgreich getrennt
Das Ärzteteam konnte die siamesischen Zwillingen erfolgreich trennen. © -/UC Davis Children’s Hospital /dpa

An dem Marathoneingriff am 23. und 24. Oktober waren 30 Ärzte und Helfer beteiligt. Sie mussten gemeinsame Venen und Gehirngewebe trennen und für beide Babys eine eigene Blutversorgung schaffen. Trotz des großen Risikos sei der Eingriff ohne Komplikationen verlaufen, teilte das Ärzteteam mit.

Schon während der Schwangerschaft der Mutter und nach der Geburt der Mädchen im vorigen Dezember hatten sich die Ärzte auf die Trennungsoperation vorbereitet und an Puppen und dreidimensionalen Modellen den komplizierten Eingriff simuliert.

Mutter nach Trennungs-OP überglücklich

Sie könne den Ärzten nicht genug danken, sagte die Mutter der Mädchen, Liliya Miroshnik, in einem Interview. Ein Video des Krankenhauses zeigt die 33-Jährige wenige Tage nach der Operation mit einem der Babies im Arm. Die Eltern im kalifornischen Sacramento haben bereits drei Söhne.

Als siamesische Zwillinge bezeichnet die Medizin eine ungewöhnliche Fehlentwicklung bei eineiigen Zwillingen, deren Körper miteinander verwachsen sind. Das passiert in frühen Entwicklungsstadien im Mutterleib. Einige Babys sind nur oberflächlich zusammengewachsen, andere teilen sich Organe oder Gliedmaßen. Siamesische Zwillinge sind extrem selten © dpa

Frauen sind medizinisch im Nachteil

Frauen sind medizinisch gesehen benachteiligt, denn Medikamente werden überwiegend an Männern getestet. Obwohl sie bei Frauen anders wirken und anders dosiert werden müssten. Krankheiten kündigen sich zudem teils anders an und werden nicht erkannt. © BR
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