Urteil nach tragischem Unfall in Großbritannien: Ein 88-Jähriger stürzte mit einem Fahrstuhl in den Tod - dabei wurde der Aufzug kurz zuvor einem Routinecheck unterzogen. Wie konnte das passieren?
Der tödliche Vorfall ereignete sich in Urmston im Nordwesten Englands, ganz in der Nähe von Manchester. Der an Demenz erkrankte Kenneth Roy Bardsle wollte im Pflegeheim Serendipity Care Home wie so oft den Fahrstuhl benutzen.
Der Bewohner des Pflegeheims saß im Rollstuhl, weshalb er den Fahrstuhl regelmäßig benötigte, um vom ersten Stock der Einrichtung zum Restaurant im Erdgeschoss zu gelangen.
Betreuerin war auch im Fahrstuhl
Laut "Mirror.co.uk" war eine Betreuerin bei dem 88-Jährigen im Fahrstuhl, als das Unglück passierte. "Was ist hier los?", habe er noch gefragt - dann sei der Fahrstuhl plötzlich ungebremst nach unten gerauscht und im Keller aufgeschlagen.
Die Betreuerin wurde dabei schwer verletzt, der 88-Jährige erlitt bei dem Aufprall diverse Verletzungen, unter anderem mehrere gebrochene Rippen, und starb wenig später im Krankenhaus.
Der Fall landete vor Gericht
Der Vorfall ereignete sich bereits im Januar 2017, doch seitdem beschäftigte der Tod die britischen Gerichte – wurde die Technik des Heimes etwa ungenügend gewartet?
Wie lokale Medien berichten, war der Aufzug rund 20 Jahre alt und zeigte bis zu dem Todesfall nur kleinere Mängel. Besonders merkwürdig ist, dass der Fahrstuhl offenbar nur eine Stunde zuvor von Technikern inspiziert wurde.
Ermittlungen haben ergeben, dass wohl ein fehlerhafter Türschlussmechanismus zu dem Absturz führte. Offenbar hat auch der Notfallsicherungsmechanismus des Fahrstuhls ausgesetzt und so den Sturz erst ermöglicht.
Ein Gericht in Manchester kam aber zu dem Schluss, dass alle nötigen Sicherheitsstandards eingehalten und der Fahrstuhl regelmäßig von Technikern überprüft wurde – so wie unmittelbar vor dem Unfall.
Ob der Fehler der Aufzugtür im Sicherheitsbericht der Techniker auftauchte, ist nicht bekannt. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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