Im November 2023 kam ein Kreuzfahrtschiff mitten in einem tosenden Sturm zum Stillstand. Ein Bericht zeigt nun das Ausmaß und die Hintergründe des Unglücks an Bord der "Spirit of Discovery", bei dem ein Mensch ums Leben kam.

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Auf einem liegengebliebenen Kreuzfahrtschiff gefangen, während auf hoher See ein tosender Sturm tobt: Für die Passagiere der "Spirit of Discovery" wurde diese Horrorvorstellung Realität.

Die Urlauber mussten am 4. November 2023 stundenlang im Golf von Biskaya ausharren, während neun Meter hohe Wellen das Schiff hin und her schleuderten. Dabei wurden über 100 Personen verletzt. "Draußen war es wie in einem Horrorfilm, weil die Wellen so hoch schlugen", erinnerte sich eine 63-jährige Passagierin laut "The Independent". Der Ozeanriese habe "wie ein Pendel" geschaukelt.

Warum blieb die "Spirit of Discovery" liegen?

Ein Zwischenbericht des Marine Accident Investigation Branch (MAIB) [PDF], der Schiffsunfälle mit Beteiligung britischer Schiffe unter die Lupe nimmt, zeigt nun, was das Unglück ausgelöst hat: Demnach waren Probleme mit dem Antrieb für die schlimmen Stunden an Bord der "Spirit of Discovery" verantwortlich.

Vorherigen Medienberichten zufolge war ein Sicherheitssystem wegen des schlechten Wetters angesprungen und hatte das Schiff bei starkem Seegang gegen 12:30 Uhr zu einem Nothalt gebracht. Der Bericht dagegen spricht von Antriebsproblemen. Es dauerte viele Stunden, ehe die Crew die Weiterfahrt ermöglichen konnte. Am nächsten Morgen, nach rund 15 Stunden des Bangens und Wartens, setzte sich das Schiff endlich wieder in Bewegung und konnte die Fahrt nach England fortsetzen.

Ein Passagier stirbt bei dem Unglück

Zuvor hatte das Kreuzfahrtschiff der Reederei Saga Cruises einen Stopp in Las Palmas wegen der schlechten Wetterbedingungen absagen müssen. Auch der nächste Zielhafen La Coruna war wegen des schlechten Wetters geschlossen worden. Die Besatzung hatte sich daher entschieden, nach Großbritannien zurückzukehren - und geriet daraufhin in den schweren Sturm.

Acht der mehr als 100 verletzten Reisenden wurden bei der Ankunft in Portsmouth in England in ein Krankenhaus gebracht.

Ein Passagier starb später an seinen Verletzungen, heißt es in dem MAIB-Bericht. Insgesamt befanden sich 943 Passagiere und 503 Crewmitglieder an Bord der "Spirit of Discovery".

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