Ein technischer Defekt war die Ursache für den Brand in einem ICE auf der Schnellstrecke Frankfurt-Köln am Freitag. Dass bei dem Feuer in dem mit 500 Passagieren besetzten Zug niemand zu Schaden kam, ist auch einem Bundespolizisten und anderen Helfern zu verdanken.
Die Ursache für den ICE-Brand auf der Schnellfahrstrecke von Köln nach Frankfurt am Main war nach Angaben der Bundespolizei ein technischer Defekt. Ermittlungen gemeinsam mit dem Brandsachverständigen hätten ergeben, dass eine Fremdeinwirkung ausgeschlossen werden könne, teilte die Bundespolizei am Samstag mit.
Nun müssten weitere Untersuchungen im Labor klären, wie genau es zu dem Brand kommen konnte. Diese Ermittlungen würden sicher "noch mehrere Wochen andauern".
Der Südwestrundfunk (SWR) berichtete, der Defekt sei an einem Trafo gewesen. Dazu äußerten sich Bundespolizei und Bahn zunächst nicht.
Bundespolizist wird zum Retter
Am Freitagmorgen hatte der mit etwa 500 Menschen besetzte Zug im Westerwald nahe des Orts Kleinmaischeid Feuer gefangen. Laut Bahn brannten zwei Waggons aus. Alle Passagiere und das Zugpersonal konnten den ICE verlassen. Es gab fünf Leichtverletzte.
Dass das Unglück vergleichsweise glimpflich verlief, ist auch mehreren glücklichen Umständen zu verdanken.
Im Unglückswagen saß zufällig ein Bundespolizist, wie ein Sprecher der Behörde sagt. Bereits in Uniform sei der Kollege unterwegs zur Arbeit gewesen, als er Rauch bemerkte und routiniert die Rettung organisierte.
Der Beamte habe nicht nur den Nothalt eingeleitet, sondern auch dafür gesorgt, dass nicht alle Passagiere planlos aus den offenen Türen stürmen.
Er habe im Blick gehabt, dass herabgerissene Oberleitungen eine tödliche Gefahr sind und dass noch weitere Züge auf der Strecke unterwegs sein könnten. Der Kollege habe die Menschen dann auf einem bestimmten Korridor in Sicherheit geleitet, erzählt der Sprecher der Bundespolizei.
Strecke weiterhin gesperrt
Hilfe bei der Räumung bekam das Zugpersonal auch von anderer erfahrener Seite: "Es waren weitere Angehörige von Hilfsorganisationen im Zug", sagt der Kreisfeuerwehrinspektor Werner Böcking, darunter mehrere Feuerwehrleute.
Ein leitender Helfer berichtet nach dem Einsatz von der besonnenen Atmosphäre am Unglücksort. "Die Leute waren sehr diszipliniert, die Leute waren sehr ruhig."
Inzwischen wurde der Zug freigegeben, wie die Bundespolizei am Samstag mitteilte. Die Bahn habe noch in der Nacht mit den Abschlepp- und Reparaturarbeiten beginnen können. Die Streckensperrung werde "sicher noch das gesamte Wochenende andauern". (arg/dpa/AFP)
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