Dalai Lama

Dalai Lama Tenzin Gyatso ‐ Steckbrief

Name Dalai Lama Tenzin Gyatso
Bürgerlicher Name Jetsün Jampel Ngawang Lobsang Yeshe Tenzin Gyatso
Beruf Buddistisches Oberhaupt
Geburtstag
Sternzeichen Krebs
Geburtsort Taktser, Tibet
Staatsangehörigkeit tibetisch
Familienstand ledig
Geschlecht männlich
Haarfarbe braun
Augenfarbe braun
Links Website vom Dalai Lama

Dalai Lama Tenzin Gyatso ‐ Wiki: Alter, Größe und mehr

Seine Heiligkeit der 14. Dalai Lama ist seit 1940 der buddhistische Mönch Tenzin Gyatso. Die Namensbedeutung kann mit "Ozean des Wissens" übersetzt werden. Der Dalai Lama gilt den Buddhisten als Verkörperung von Tschenresi, dem Bodhisattva des Mitgefühls. Er ist Schutzpatron des 1950 von China eingenommenen und zur Autonomen Region erklärten ehemaligen Staates Tibet.

Als Lhamo Dhondrub wurde der heutige Dalai Lama am 6. Juli 1935 im Dorf Taktser im Nordosten Tibets geboren. Seine Eltern waren Bauern, seine Mutter brachte 16 Kinder auf die Welt, von denen neun bereits in der Kindheit verstarben. Als ihr zweitältester Sohn zwei Jahre alt war, erkannten ihn Mönche anhand von Prophezeiungen als Reinkarnation des 13. Dalai Lama an.

Er wurde in die tibetische Hauptstadt umgesiedelt, kam in die Obhut von Mönchen. Im Alter von vier Jahren, am 22. Februar 1940, erhielt der auserwählte Junge seinen Mönchsnamen Jetsün Jampel Ngawang Lobsang Yeshe Tenzin Gyatso, zu Deutsch "Heiliger Herr, gütiger Herr, mitfühlender Verteidiger des Glaubens, Ozean der Weisheit". In der Kurzform werden meist die letzten beiden Namen benutzt.

Seine schulische Ausbildung begann zwei Jahre später, der Sechsjährige wurde unter anderem in buddhistischer Philosophie, tibetischer Kunst, Sprachwissenschaft und Medizin unterrichtet.

Als Tenzin Gyatso 15 Jahre alt war, marschierten Truppen der Volksrepublik China in Tibet ein. Nach Gesprächen mit dem damaligen chinesischen Staatsoberhaupt Mao Tsetung in Peking für eine friedliche Koexistenz, denen eine kurze Phase der Entspannung und Annäherung und eine gemeinsame Abmachung folgte, kam es aufgrund der chinesischen Repressalien 1959 dennoch zu einem Volksaufstand der Tibeter, der brutal niedergeschlagen wurde und 90.000 Tibeter das Leben kostete.

Nach der Plünderung und Zerstörung mehrerer Tempel setzte sich auch das buddhistische Oberhaupt gemeinsam mit zehntausenden Flüchtlingen nach Indien ab und bildete 1960 eine Exil-Regierung in der nordindischen Stadt Dharamsala.

Im indischen Exil sicherten der Dalai Lama und die Exilregierung das Überleben des tibetischen Volkes und die Erhaltung der Kultur, es wurden zahlreiche Schulen, Universitäten und hunderte Klöster errichtet.

Außenpolitisch trat der Dalai Lama nach seiner Flucht ab 1963 wieder in Erscheinung und setzte sich ab da an auch für eine Demokratisierung eines zukünftigen freien Tibets ein.

1987 entwickelte der Dalai Lama einen Fünf-Punkte-Friedensplan für sein Heimatland: Darin sollte Tibet unter anderem zu einer Friedenszone erklärt werden und die Umsiedlung von Chinesen sowie die Lagerung von Atommüll und Atomwaffen in Tibet gestoppt werden. Für die Zusicherung einer echten Autonomie war der Dalai Lama für den Verzicht der Eigenstaatlichkeit bereit. Auch die UNO forderte in mehreren Resolutionen China auf, die Menschenrechte der Tibeter und ihr Recht auf Selbstbestimmung zu respektieren, doch China blockierte bislang durch sein Vetorecht im Sicherheitsrat grundsätzlich die Auseinandersetzung mit dem Thema.

1989 erhielt das tibetische Oberhaupt für seine Bemühungen um eine gewaltfreie Lösung den Friedensnobelpreis.

2001 wählten die Exil-Tibeter auf das Bestreben des Dalai Lamas Prof. Samdhong Rinpoche zum politischen Führer der Tibeter, 2011 folgte ihm Lobsang Sangay ins Amt des Premierministers, im selben Jahr trat der Dalai Lama von allen politischen Ämtern zurück und beendete die über 350-jährige Tradition der politischen Führungsrolle des Dalai Lamas. Erst in dieser Rolle fand 2007 mit Bundeskanzlerin Angela Merkel das erste Treffen mit einem deutschen Regierungsoberhaupt statt. Der Dalai Lama fungiert weiterhin als spirituelles buddhistisches Oberhaupt.

In den 1940er Jahren freundete sich der Dalai Lama mit dem deutschen Bergsteiger-Idol Heinrich Harrer an, der ihm in westlichen Werten, Englisch, Geografie und Mathematik unterrichtete. Außerdem begann Harrer mit einer filmischen Dokumentation über den jungen Herrscher. Der Dalai Lama besuchte später die Heimatregion Harrers und weihte in Kärnten auch den buddhistischen Gebetsraum des Heinrich-Harrer-Museums ein. 1997 thematisierte der Film "Sieben Jahre in Tibet" mit Brad Pitt als Heinrich Harrer die Freundschaftsgeschichte.

1999 wurde bekannt, dass die tibetische Exilregierung in den 1960er Jahren über einen längeren Zeitraum rund 1.700.000 US-Dollar von der CIA erhalten hatte, die zum Aufbau von Exil-Strukturen und dem Betrieb von Büros in Genf und New York verwendet wurden.

1998 machte der Dalai Lama Werbung für Apple. Diese Kampagne sorgte für Kritik aus China, die dazu führte, dass die Werbung wieder entfernt wurde.

2023 sorgte ein Video für weltweite Kritik, die den Dalai Lama mit Schülern zeigte, wobei er einen kleinen Jungen auf den Mund küsst und ihn anschließend auffordert, seine Zunge zu lecken, was aber nicht passierte. Kritiker sahen darin einen sexuellen Übergriff. Der Dalai Lama ließ daraufhin verkünden, er bedaure den Vorfall.

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