Cornelius Gurlitt ist nach schwerer Krankheit gestorben. Der Sohn von Adolf Hitlers Kunsthändler Hildebrand Gurlitt war durch die Entdeckung und Beschlagnahmung von wertvollen Bildern in seiner Wohnung bekannt geworden. Was geschieht nun mit seiner Kunstsammlung?
Wo sind die Bilder von Cornelius Gurlitt derzeit?
Die Staatsanwaltschaft Augsburg hatte die insgesamt 1.280 Bilder im Februar 2012 aus der Münchner Wohnung von Gurlitt beschlagnahmt und mehr als zwei Jahre aufbewahrt. Nach der Vereinbarung mit dem Bund und dem Freistaat Bayern im April gab die Staatsanwaltschaft die Bilder wieder frei. Sie lagern Experten zufolge weiter an einem geheimen Ort.
Wem gehört jetzt die Kunstsammlung?
Am 7. April hatte Gurlitt mit der Bundesregierung und dem Freistaat Bayern eine Vereinbarung getroffen. Darin erklärte sich der Kunsthändler-Sohn dazu bereit, seine millionenschwere Sammlung von Experten untersuchen zu lassen. Unter Nazi-Raubkunstverdacht stehende Werke werde er gegebenenfalls zurückgeben. Laut Gurlitts Internetseite gibt es derzeit sechs Privatleute, die Ansprüche stellen. Die übrigen Bilder gehörten ihm.
Die geschlossene Vereinbarung binde grundsätzlich auch den Erben von Herrn Gurlitt, teilte Dr. Johanna Reichert, stellvertretende Pressesprecherin des bayerischen Justizministeriums, unserem Portal mit. Wer diese Erben sind, wissen derzeit nur Gurlitts rechtliche Vertreter. Sein Sprecher Stephan Holzinger konnte darüber allerdings noch keine Auskunft geben.
Was ist mit dem Ermittlungsverfahren gegen Gurlitt?
Gurlitts Anwälte erklärten zum Tod ihres Mandanten, der unter gerichtlicher Betreuung stand: "Mit dem Tod von Cornelius Gurlitt enden sowohl das Betreuungs-, als auch das Ermittlungsverfahren."
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